Är . 13 . „ Pk ^ WciL “ Seite 13 . In Essex ( South - Benfleet ) wurde eine jüdische Ackerbau - Colonie errichtet . Die Landwirthe die sich hier ansiedeln , stammen zumeist aus Rußland . Dort hat Robert Vary zu billigem Preise 12 . 000 Acres Landes angekaust und in Parcellen zerschnitten . Die einzelne Parcelle ist 20 Fuß breit und 160 — 170 Fuß lang . 800 Acres sind schon ver¬ kauft worden . In manchen Füllen zahlten die Käufer den vollen Preis aus . Die neuen Ansiedler » vollen sich , soiveit ans den Berichten ersichtlich ist , besonders aus die Gemüse¬ gärtnerei iverfen . Während die früheren Farmers in die Großstädte emigrirten , ziehen sich die russischen Juden aus ber Großstadt in die verlassenen Meierhöfe ein . Werden sie auch hier existiren können ? Liverpool . ( Orig . - Corr . ) Auch hier hat behufs Wahl eines Congreßdelegirten am 15 . d . M ein Massenmeeting stattgefunden . Dasselbe » vurde vom „ Dorsche Zion " ein - bernfen und war außerordentlich zahlreich besucht . Den Vorsitz führte Mr . R osen ber g . Rach den enthusiastischen Reden Mr . H a l p e r n s , Rev . R u t k o » v s k i s , und I s h - > tishors wurde Mr . Gins bürg zum Delegirten gewählt , stnn Meeting haben auf telegraphischen » Wege Zustimm¬ ungen die „ Maccabäer und „ Bnei Zion " in London gesandt . Amerika . New - Uork . ( Orig . - Corr . ) Der 9 . Ab , der nationale urauertag der Juden , gab natürlich auch den Nerv - Porter Fionisten zu bedeutenden Manifestationen Veranlassung . Die „ Iwvers of Zion " , eine Vereinigung junger Leute , hatten ebenfalls eine äußerst interessante Versammlung , zu der auch junge Damen in stattlicher Anzahl erschienen wäre » » . Der Versammlung präsidirte Herr M i r s k y , während Herr Michael Singer » rls Hauptredner fungirte . Herr Singer wandte sich in seiner Ansprache besonders air die jungen Damen , die er für die Bewegung zu begeistern suchte . Unter dem Eindrücke seiner Worte beschlossen sie denn auch uiiter dein Namen „ Bnaus Zion " eine Vereinigung nlnger Mädchen zu gründen . Zu einer gewaltige » ziorristischen Demonstration dürfte ach die Massenversammlung gestalten , welche Itächsten Sonn¬ lag ii » der bedeutendsten Synagoge der Ostseite , in der Kongregation „ Ohab Zadok " stattfinden wird . Der in über - ans großem Ansehen stehende Seelsorger der Gemeinde , Herr Rabbiner Dr . Philipp Klein , der als Führer oer orthodoxen Juden in den Vereinigten Staaten gilt , wird bei diesen » Anlasse die Hauptrede halten , während Herr Singer den Zionismus beleuchten » vird . In ganz Rewyork sieht man dieser Versammlung gespannt entgegen , da Dr . Klein ' s Verhalten als maßgebend für die orthodoxe uidenheit betrachtet wird . Für das am 29 . August , am Eröffnungstage des Baseler Congresses , hier stattftndende zionistische Fest gibt slch allgemeines Interesse kund , und wird jenes Fest dem Zionismus neue Anhänger zuführen . Zum Schlüsse noch die Nachricht , daß sich auf Be¬ ll eiben des eifrigen Zionisten Herrn Ehre » reich ein lener Verein gegründet hat , der den schön klingenden Namen ' ährt : „ Patriot 8 o f P al e s t in e " . Hoffentlich werden ' io Mitglieder dem Rainen ganz entsprechen . Palästina . Jaffa . ( Orig . - Corr . ) Am Dienstag den t 2 . Ab ver - äeßcn sieben Schüler der jüdischen Ackerbauschule Mikweh - ( israel , und zwar sechs Sephardim und ein Aschkanasi den riesigen Port , um sich nach Marseille einzuschiffen . Fünf von diesen Schülern werden die Ackerbauschnle in Paris , pvei dagegen die Gartenbauschule in Versailles beziehen . Vor ihrer Abreise machten sie noch eine letzte Rundwande - rung zu Fuß durch die judäischen Colonien , und nahmen sie nochmal an der Vendange in Mikweh theil . — Hier werden Versuche gelnacht , frische Weintrauben aus den Colonien nach Europa zu schicken , bisher freilich leider ohne Erfolg . Herr Dr . Bril in Rischon - l ' Zion hat daher in dieser Woche nochmals sieben Kisten mit Trauben an die Hamburger Ausstellung gesandt , und man hofft diesmal zuversichtlich , daß sie gut eintreffen werden . — In der Colonie Ekron , » vo ein Privatunternehiner die Ethrogim - ernte i » Bausch abgekauft hat , sindet jetzt die Ernte statt . Man wird circa 3000 Ethrogim daselbst herunternehmen . Auch in Rosch - Pinah ist die heurige Ethrogimernte nicht übel ausgefallen . - - - - - Die letzte Nummer ' des , ,Zion " ist als Doppelheft ( Nr . 7 uub 8 ) erschienen . Die hat einen sehr reichhaltigen Inhalt . Angesichts des Congresses ist demselben eine Reihe von Artikeln , Anregungen und Notizen gewidmet . Der Artikel Adolf I v s e f s o h n ' S , der eine Wider¬ legung der Angriffe A ch e r ' s fein soll , tvird von demselben in eineui Anfsahe „ Mein Rückzug " in entschiedener Weise bekälnpft . Die „ Praktischen " kommen auch diesmal sehr schlecht weg . Auch Dr . Ja rb stein und R . Brainin haben sich mit Artikeln „ Zum Congres ; " , der letztere in hebräischer Dp rache , eingestellt . Dr . Siegmnnd Werner bringt seinen tvirknngsvollen geschichtsphilosophischen und doch populären Bortrag „ Zionismus " zum Abdruck und Herr R o k o a ch bespricht wiederum im französischen Dheile unter „ 8ioni8M6 et 8ioni8t,68 " den „ Appell " der bulgarischen Zionisten . „ Wie soll der Zionismus zur Jrauenfrage Stellung nehmen ? " betitelt sich ein Aufsatz von Hulda D o m a s ch e v S k h . Dr . 3 . R . Landau veröffentlicht einen Dch ln Partikel „ Die Lage der Juden in Westösterreich " ( II . WirthschaftlicheS , 111 . Cnlrnrelles uitd Ge jellschaftliches ) . - Eine neue hebräische Monatsschrift „ Das Licht des Westens ' hat in dstnvyvrk zu erscheinet : begonnen . — Das ^ celvhorker jüdisch deutsche soeialdemokratische Wochenblatt „ Die ArbeiterzeitUttg " kündigt seinen Lesern einen Cyelus von Artikeln aus der Jeder des berühmten Jargon Schriftstellers Schot ein Alechem an . Der erste Artikel trägt die Aufschrift „ Ein Gruß von der Heimat . " 3 * } c t ns n a ch r t cb tc n . Wie in anderen schlesischen Städten , tvie vor ' ' Allem in Bielit ; und Deschen , hat auch hierin der Landeshauptstadt ein öffent licher Abend dem Zionismus gehört , lieber eine von studentischer Seite ausgegaugene Anregung bat der hiesige „ Jüdisch literarische Verein " am 12 . d . M . eine außerordentlich stark besuchte Bersantrnlung abgehalten . Der Obmann des Vereines , Herr Dr . 3 . Cibn s ch i ff betonte in seiner Begrüßungsrede , daß ein jüdischer Verein die Pflicht habe , in den > treiS seiner Bestrebungen eine Idee zu ziehen , die heute schon eine Volks betvegting unter den Inden bedeute . Von diesent ( Gesichtspunkte aus gehend , habe der Verein ein zionistisches Referat auf die Tagesordnung der Versammlung gesetzt . An dieses Referat sötte sich eine Discussion schließen eine große ernste Debatte über einen großen und ernsten ( Gegenstand . Als Referent sprach Herr stnä . jur . Emil Bl a r b n r g . Zunächst besprach Marburg die wirthschaftliche 3eite der Judenfrage . Cr fetzte in ausführlicher Weife auseinander , daß die wirthschaftlichen Verhält nisse unserer StarnmeSgenosseu eilte Abnorinalität erkennen lassen . Cr führte diese Crscheinung mit alten ihren üblen Folgen ans daS zurück , was dem Judenvolke fehlt die eigene Code , das eigene Land , in dettl allein ein freies , gesundes Volksleben sich entfalten kann . Cr zeigte , tvie der Judeustaat der Judennoth ein Code machen wird . Herr 3 ch a l i 1 , der von der Wiener Leitung delegirt » var , führte dann in mächtig zün - denden Worten den ethischen ( Gedanken ans , der im ( sionismnS steckt . Wie diese neue starke Belvegung das gilt machen lvird , was daS GoluS am Wesen der Juden gesündigt hat , das konnte man aus seiner Rede lernen . Cs gab auch Opposition . Ihre guten Elemente lvnren vertreten durch die Herren W . M u n k und die Ratiborer Gäste der Versannulnng , H a in b u r g e r imb Dr . B r e s l a u e r . Dieser Herr hob in seiner „ Gegenrede " hervor , daß er vollkommen damit einverstanden sei , daß man heimathslos gelvordenen Juden in Palästina ein neues Vaterland gebe . Cr wird noch erkennen , daß er überhaupt mit uns einverstanden ist . Die Bedenken der beiden anderen Herren widerlegte in trefflicher Weise Herr Schalst in seinen : Schlußworte . Und die Versammlung hat seinen Entgegnungen mit stürmischem Beisalle Recht gegeben . Erwähnt muß noch werden , das ; es auch eine stürmische Opposition gab . Studenten , die sich jüdisch - national nannten , bekämpften den Zionismus . Ihr Antizionismus wird sich aber hoffentlich bald iitS Gegentheil umkehren , denn junge Leute , welche schon jüdisch denken , müssen mit der Zeit Zionisten werden . Mit der Zeit ! Czortkow . Der Zionismus macht bei uns glänzende Fortschritte . In : vorigen Monat wurde ein Verein ( „ Buch Zion " ) gegründet , der gegen 200 Mitglieder zählt , itnd gerade die Schwachen und Kleinen sind es , die sich am stärksten für Zion begeistern : ein erfreulicher Beweis für die Volksthümlichkeit und Lebensberechtigung unserer Ideen . In einer unlängst abgehaltenen jüdischen Volksversammlung besprach ^ Herr B . Hausner die gegenwärtige Lage der Juden und wies auf den Juden¬ staat als das einzige Rettungsmittel hin . Die Versammlung schloß mit einer Shmpathieknndgebung für den Baseler Congreß . F . |