der (Dr. F. au« B.), und die ist erst kürzlich Zugelaufen. So ändern sich eie Zeiten. Bor noch nickt langer Zeit ho'ste sich da« Ausland seine besten Kräfte anS Bayern — wir erinnern ^rur an die Herren Dm. Aub, Wechsler, Einhorn, Stein, Feucht'wanger — und jetzt muffen wir bei dem Mangel an tüchtigen Kandidaten, die meisten Rabbiner bleiben gern auf den einmal eingenommenen grellen, — uns au« dem Auslande rekru- tiren. Nach dem Gesetze kön.aen nur Inländer die Stelle erhalten, allein es wird dem Müncknern schwer Hallen, für ihren Erkornen das Jndigenat zu erwirken. — ^tit Vergnügen kann ich meine in meinem letzten Bericht ausgesprockene Hoffnung aus guter Quelle jetzt schon bestätigten: Die Hy- perortbodoxie unk rigorose Parthei hat bei dieser Wahl keine Chancen für sich. Wir werden in der Hauptstadt einen dem Fortschritt huldigenden Mann aus der Wahlurne hervorgehen sehen. — Unser Nachwuchs an inländischen Rabbinatskandidaten, ihrer Unzulänglichkeit für größere Stellen sich bewußt, angelt nach den kleinsten Pöstcken, die sich irgendwo aufthun. Ein bekannter Rabbiner, der mir seinen Söhnen auf derlei kleinen Stellen überall konkur- rirt, und deren Einer sich auf seinem Stellchen um die Haartouren der Frauen und um die Art, wie am Festtag die Cigarren abzuschneiden, der- dient gemacht, hat bereits durch einen Handlanger' einen seiner ander- wärts durchgefallenen Söhne einer Land-Gemeinde mit einem kleinen Stif- lungsfcnd um einen gar geringen Preis als Rabbiner angeboren. Tie Ge- meinde aber, mit dem Rabbiner, dem ste sich angeschloffen, vollkommen zu- ftieren, lehnt das Anerbieten ab. Man wird aber die Gewissen zu bewegen und landsübliche Frömmelei in Tbätigkeit setzen und durch sie zu reuffiren suchen. Freiherr von Rothschild in Frankfurt hat den höchsten bayer'schen Orden empfangen. Unser« Wissens ist dies der erste Fall, daß ein Israelit einen solchen in Bayern erhielt. Ter selige Dr. Oettinger in München hat seiner Zeit für seine großen Verdienste zur Cholerazeit, während Andere Orden empfingen, nur den Tstel eines HoftathS erhalten. — In den Vcr- waltungStath des sich gebildet habenden Anwalts - Verein- für Bayern sind drei StandeSgenoffen jüdischen Glaubens, gewählt worden, nämlich die Her- ren Dm. Grün-felder von Fürth, Berlin von Ansbach und Hänlc von München. — Ter Cultusgemeinde Zirndorf bei Fürth ist die allerhöchste Erlaubniß zur Veranstaltung einer Collckte zum Bau ihrer Synagoge ertheilt worden. Es sind aber derlei Collekten so spärlich ausgefallen, daß sie fürder nicht mehr wie früher durch die Landgerichte veranlaßt werden, sondern es ist solches "den isr. Glaubensgenoffen selbst überlassen. Tie Leute sollen sich entschließen, wieder mit einem ״Schulbuch" zu kommen und sie werden nicht umsonst anklopfen! — vermischte Nachrichten ond Notizen. lungen, Louis Gumplowitz eine werthvolle Schrift zur Geschichte der Juden in Polen in dieser Sprache veröffentlicht. | O Die Monatschrift ״ Der Israelitische Volkslehrer", welche ! Rabbiner L. Stein seit 10 Jahren herausgegeben, hat — weil von der Debit-Entziehung in Baiern schwer betroffen — mit Beginn dieses Jahre« zu erscheinen aufgehört. — * Berthold Auerbach ist zum Vorleser bei der Königin von Preußen ernannt worden. — — MM- «Tf Wochen-Laleudrr. tfreitag 1. Februar = 21. Schebat. j Sonnabend 2. יתרו ״ . 22 — ״ 'ü . ־ er; Hast: Iel. c. 6, 1 ! — c. 7, v. 6 u. c 9, r. S-6. j Donnerstag 7. טפו- קט; ״ . 27 - ״ Geschichtliche Gedenktage. 3. Februar 1114: Starb Krilmän, König von Ungarn. Trauungen im israelitischen Tullns-Tempel zu Pest. 23. Jänner: F. Fanny Mayer — H. Simon Schulz. 24. ,, F. Rosalie Kirschbauin — H. Carl Guttmann. 27. ״ A. Catharina Bupbaum — H. Moritz Grünfelb. . ? F. Rosalie Nobel — H. Moritz Stern. K. Julie Fried — H. Marcus Lederer. Ligcnlhümcr, »tritmrortlub« IRrbactrut unb Htr»u«gtber: Jmf Kärmann. INSERATJE. ן Sfcjgr Ostermelll. "MM פסח מעתל Wir geben hiedurch den resp. isr. Cultusgemeinden zur Nachricht, 1 daß in unserem Tampsmühl-Etablissement vom 20. Jänner d. I. an, | Vstermehl, unter besonderer Aufsicht des ehrwürdigen Altofner Nabbinatz . angefertigt, und mit deffen Siegel versehen, wie in ftüheren Jahren, wo wir uns eines zahlreichen Zuspruches zu erfreuen hatten, zu haben sein wird. Da wir bereits mit der Altofnrr Cultusgemeinde die Lieferung ihres diesjährigen Bedarfs abgeschlossen haben, so laden wir hiemit die iSr. Cultusgemeinden in Ungarn, Mähren, Böhmen, Schlesien, Ga- lizien, höflichst zu Beziehungen ein, indem wir um baldige Ertheilung ihrer Bestellungen ersuchen, damit wir alle eingehenden Aufträge rechtzeitig auszu- führen im Stande sind. , Das ״Ostermehl" wird zu unseren dkl Abseidaig bestehenden Mehs- pressen mit Zuschlag von 20 kr. ö. W. Pr. Centner für ritualische Aufsicht und Unkosten zu haben sein. Ofen, den 15. Jänner 1861. darbkr's Söhnt, 2—2 Dampsmühlbesther. * Tie iSr. Gemeinde zu LovaS-Bereny hat bei der Congregation deS Stuhlweißenburger Comitates um das Wahlrecht petitionirt. Der Co- mitatS-Aus schuß wie« die Bittsteller ab, weil: dem Ansuchen willfahren sich über die Bestimmungen des 48. Gesetzes hinwegsetzen hieße. Es wurde je- doch zugleich zu Protokoll genommen, daß es die Aufgabe der Landtagsde- putirten des St.-Weißenburger Couiitate« sein werde, beim nächsten Land- tage mit dem Aufgebote aller Mittel der Emancipation der Juden warm das Wort zu reden. — * Papa. Nur mit tiefem Widerstreben nottren wir aus dem ״Fort- schritt" die Mittheilung, daß sich ein Pseudo - Patriot nickt entblödete, 4 Tage hindurck eine Nationalfahne vor seiner Wohnung wehen zu lassen, worauf neben der Inschrift ״Eljen a' magyar" (cs lebe der Ungar) nock die Sudelworte ״dögöljen a’ zsidö"- (der Jude kre.... e) zu lesen waren. * In der Synagoge zu Agram werden seit einigen Wochen Gebete in kroatischer Sprache abgehalten. — (P. Ll.) * Krakau. Der Geist deS Fortschrittes ist endlich auch hieher ins Ghetto gedrungen. Jüdische Kinder besuchen die öffentlichen Schulen ohne Opposition von Seiten der Orthodoxen. Unter den 6 Hörern der Medicin, welche ihre Prüfungen mit Auszeichnung abgelegt, waren drei Israeliten. Auch als Schriftsteller in polnischer Sprache beginnen Israeliten sich be- merkbar zu machen. Dr. Warschauer hat geschätzte medizinische Abhand¬ Josef Holländer in Pest, Rrnigsgasse Nr. 6, empfiehlt nachstehendes Lerzeichniß von Galanterie-, Nobel- oob Drechsler-Naarea, als: Mahagouy-Tische mit Rosenholz-Einlage; Palisander-Tische, echte, Rosen- Holz; runde Tabouret-Tische, Nuß-Palisander; Bilder-Tische, neuester Art; eingelegte Tische, Perlmutter-Gemälde: Damenkörbe, Palisander mit Seide; runde Tische; Damen- und Herren-Schreib-Tische; Buffets mit Marmorplatten; Buffets-Credenz; Toiletten - Commoden mit Marmor; Silberspinde mit Glasihüre; Betstühle; Etagere; Bücherstellen; Thee- ״ Tische, zum Auseinanderziehen, dreitheilig; Tische, gemalte, mit Einrichtung; Näh-Tische, Dameu-Tchreib-Tische, gekehlt mit Drechslerarbeit, neueste Art; Noteu-Stellagen; Feldseffel mit Teppich; Lehnsessel mit Teppich; Comptoir- : Stockerln; Wasch-Tische, ganz neue Art, zum Auseinanderschrauben mit Kanne und Lavoir; Blumen-Stellagen; Arbeitskörbe; Lesepulte; Spuckuäpfe; Bioliu-Stellagen; Ranch-Tische neuester Art, zu 12 Pfeifen Tabak- und Cigarrenlade. Ferner empfiehlt derselbe alle Gattungen Butter-Maschinen, viele verschiedene nette und geschmackvolle Drechsler-Arbeiten und Galanterie-Waaren: Chatonllen, Rafir-, Schreib-, Näh- u. Zucker-Dosen; alle Gattungen Stöcke, Pfeifenröhrt mit Bernstein, Schachfiguren und Brett, Puffspiel, Domino, Kegel rc. rc. 1—10 Pest 186L Druck vou Carl Illerser, obere Donauzeile, Nato sche« Hau« Nr. 10. |