I — 87 — um unter den Müttern! <Zhr findet, pafs sie ihre Kinder nicht jüdisch erziehen. In den Töchtern wird der Sinn für Flitter und Prunk, wird der Hochmuth geweckt. Die feinen Damen schämen sich, gestehen zu muffen: „Ich habe in der Bibel gelesen oder: „Ich habe die „Geheimnisse von Paris" noch nicht gelesen." Aber auch die lieben Söhn- chen werden nur für das Geschäft, aber nicht für die Re¬ ligion erzogen. Die Mutter hat hierauf den größten Ein¬ fluß und sehr oft ist es der Pantoffel, der das religiöse Leben des Hauses beherrscht. Sollen nun die Mädchen auch rein lernen V Sollen sie nicht so' viel als möglich in die -Lehren der h. Schrift eingeweiht werden? Ist dazu nicht der hebräische Unterricht ein Hauptmittel? Wer über den Gegenstand nachdenkt, wird zur richtigen Erkenntniß ge¬ langen. „Aber friiher lernten ja die Mädchen auch kein rein und das Haus war doch religiös." Dieser Einwurf beweißt nichts. Die Welt stieß den Juden ab; er könnte in außerjüdischen Kreisen nichts erringen. Ein Kind für die Welt zu erziehen, wäre Th or- heit gewesen und lag auch so seht außer der Anschauungs¬ weise der Eltern, daß der Gedanke wohl gar nicht Raum faffen könnte. Die Religion war Alles. Die größere Religiosität entstand nicht durch die Unwissenheit des weibl. Geschlechtes» sondern dadurch, daß der Weg auf beiden Seiten durch starke Barriören von der Heerstraße getrennt war. Das ist nicht Mehr der Fall. : Das Weib ist nicht mehr so iiolirt und bedarf daher der h. Schrift als Leit¬ faden; soiglich niuß das Mädchen rem lernen. Das Weib muß dön erhabenen Inhalt der mir kennen lernen, damit cs bewahrt bleibe vor den Lockungen der „Gesellschaft," damit Gottesfurcht und eine religiöse KinderzuchH im Hause herrsche, damit "uch das weibliche Geschlecht nicht nur am Gebete, sondern an n'p lebendigen Antheil-ne -men und sich durch den Gottesdienst erbauen kann, damit die Dämone Stolz und Lurus :c. ?c. beseitigt werden unl> die verderblichen Romane zeistbildenden Büchern Platz mach'».*) ■ Rordeck, den Ui. Mai 1864.’ P laut. Neceusionen mann, Lehrer in Hannover, XII. Auflage, nebst Kinder¬ schatzlieder ,von Hexrmann Kepl, Lehrer in Posen. Dres¬ den 1863, Louis Ehlermann. Die Verfasser haben eine würdige und richtige Ansicht vom Schullesehuche. Sie suchen das Kind zu unterhalten, in anziehender Weise iu belehren, und halten sich ferne von allen den Irrungen, rn welchen die große.Masse der Schul¬ lesebücher der Neuzeit verfallen ist. Daß dies Büchlein in 12. Auflage erscheinen konnte, spricht für dessen Werth. Es ist den Verfassern gelungen, die Lesestücke so auszuwählen, „daß sie nach Stoff und Form unmittelbar das Kind ansprechen, aber auch in reiferen Jahren demselben nicht fade erscheinen." Nach der Ansicht der Verfasser kann nur das ein Kind wahrhaft erziehen, „wofür sich auf naturgemäßem Wege In¬ teresse in ihm erzeugt." — Ein rechtes Lesebuch kann und darf weder ein dürres Realiengerippe, noch eine Konglomerat von „moralischen Musterbildern sein, oder im süßlich fröm¬ melnden Tone mancher neueren Erzählungen zu gefallen suchen. Kräftige Nahrung für Geist und Gemiith! — Die Lieder sind ebenso frisch als warm gehalten, und das Ganz^-ein wahrer und wirklicher Kinderschatz. £ Leitfaden zur alten Geschichte für den ersten GeschichtS unterricht hon M. Schäding. Ebendaselbst. Ein sehr brauchbares, frisch und anregend geichsiebenes Büchlein, das, obwohl für die unteren.Klassen von höheren Töchterschulen bestimmt, sich doch auch in den höheren Klaffen guter Elementarschulen gut gebrauchen läßt. Leichtsaßliche Uebungsaufgaben über die Regeln der englischen s Sprache. Zilr Anwendung bei allen Grammatiken für Anfänger und Geübtere von R. I. Lucas, ordentlichem Lehrer an der Hauptschule zu Bremen. Zweite gänz¬ lich umgearbeitere und vermehrte Auflage. Bremen, Berlüg von A. P. Geisler. 1862. Jemehr sich die! Lehrbücher aus fremdsprachlichem Ge¬ biete häufen, desto ersreuchlicher ist es, guten Schriften zu begegnen, die auf pnaktischen Anschauungen und Erfährungen beruhen. Das vorliegende Buch wird tüchtigen Arbeitern vortreffliche Dienste'thun, und ein eingehendes gründliches Studium der englischen Sprache ermöglichen. Kinderschatz. I. Theil. Deutsches. Lesebuch für das früheste Jugendalter von H. Schulze und W. Slein- Dcr Gegenstand ist von zu großer Bedeutung, als daß wir nich: auch eine, dcr unscigcn cntgcgensiebcnve Ansicht hier aufnrhmea {„'Ilten. Allein unser junger Freund hat uns noch nicht überzeugt. Sollte Cie psychologische Begründung nicht doch eiwas schwach seine Sollte nicht in dem Satze: 'El* 1H2 TN “elEH s>- dach auch ein' pivcholozischcs und in dem Wesen der Tbora begründetes Princip ausgesprochen wor¬ den sein? Wir fragen unseren Freund nur das eine: werden Sie nicht weit größeres Bedenken tragen, die ganze uuverkürrte Tbora dem Mädchen in die.Eände zu geben, als dem Unaben? Ist die Unschuld eines Mädchenberzens nicht so sebr. leicht verletzlich '{ Und dann — das 1 religiöse Gefühl kann auch gebildet werden durch eine UeVersetzung. Die Ur'chrift in für das Denken, die Erkenntniß. Seyt das keinrn Unterschied? Die Wissenschaft ist nur für Unaben; und wir haben von jeder einen wahren Horror vor Blauitrümpfereien. Sie sehen, m Freund, die Sache ist nicht so leicht abgemacht. Doch — anreg^n ist immer gut, und die Entgegnung kann nicht in einer Notiz abgemacht werben. Ncv- Gedankcn über einzelne Stellen dcr heiligen Schrift von C. Luchmaim, Rcligionslckrer in Udeküorf. iv. Einiges Züge aus dom üeben Moses und Josua's. I. M. Kapitel 18. (Schluß.) 2) Hier führt uns Maies eine der amalekitischen kon- trasti ende «ehr freundliche. Erscheinung vor. Jethro, der Schwiegerväter des Mows, kam in Begleitung von des Letzteren Frau nutz Kmaer ans Midiän. Begeistert durch die vernommenen Erlebnisse Israels bekennt und bewundert der heidnische Priester die Große des Allerhöchsten und be¬ währt «eine innigö Zuneigung für die von der Poriehung |