Her IsrseMsrlie Iekrer. Aeitschrist . für die gesummten Interessen des israelitischen Lehrerstandes und zugleichj ' Crtjon für den Verein zur Unterstützung hilfsbedürftiger israelitischer Lehrer, Lehrer- Wittwen und -Waisen in Deutschland. i\°. TkZ. Mainz, den 8. Juni (Fünfter Jahrgang.) 1 Nummer. Vierteljäbrlicber Abonnement»pre:,- 27 kr. l U Ifrtr. Bei rrankirter Zusendung unter Äreuzband jährlich 2 tl. 1? kr. Anreigen ;u l Sgr. die Petitzeile. Bestellungen nehmen alle Postämter und Buchbandlunzea an. $odt einmal über den Unterricht im Hebräischen. Von E. in E. II. l Schluß). ^ Der um das Schulwesen hochverdiente Jacob Raimund Wurst sogt:*) „Die Entwerfung eines Planes ist für das „Gedeihen des UnterlickteS von größter Wichtigkeit; denn „ohne ein bestimmt vorgestecktes Ziel und ohne Vorzeichnung „eines bestimmten Untcrrichtswegcs arbeitet man ins Weite „und Blaue hinein; cs kommt kein Ebenmaaß und kein „richtiges Verhältniß in die einzelnen Zweige des Unter „richtes, der eine Gegenstand wird vielleicht zu ausführlich „behandelt, während man den andern allzukurz abiertigt, „und am Ende erreicht man gar kein Ziel." Bei der Erläuterung zu dem als Muster ausgestellten Stundenplan sogt derselbe:**) „Ich wüßte wahrlich nicht, „welchen'Gegenstanv man aus dem Lehrplan streichen oder „auch nur verkürzen dürste." In diesen Lehrplan, welchen einer der größten Meister der Schule beispielsweise ausgestellt hat, muß der isr. Elementar- librer hon giejnalgr^ zersetzend, umgestaltend, verkürzend cingreifen; er ,muß für das Hebräiiche Raum und Zeit schaffen, und in der Methode, und Gott weiß, wo sonst noch sein Heil suchen. Sollen aber^jcne exorbitanten An¬ forderungen in der Maxime des Ben-Bagbag (Cpr. d. Väter 5. Ende) sowohl ihre Ausführbarkeit, als ihre Be¬ gründung finden?' Ich darf sagen, daß ich von jeher Freund und Ver¬ ehrer eines tüchtigen Unterrichtes im Hebräischen war; ich batte eine specielle Pflicht der Pietät — den Wunsch und Willen meines seligen Vaters — diesen Lehrgegenstand möglichst zu pflegen; ich habe auch wirklich schon öfter in meiner Schule Knaben gehabt, welche mit Hilfe des (Johl- son'schcn) Wörterbuches ein ihnen vorgegebenes prosaisches ') Die zwei ersten Schuljahre. Reutlingen l£39 S. 145. —) Daselbst Seite 152. Stück aus ~: u r ; ganz befriedigend übersetzten; aber ’:x nn -'Cxr.B' \-.ot nti n:tp cryir' ;zr, daß mir dieses immer gelungen, oder daß mir jemals eingefallen wäre, solches als gewöhnliches Ziel der Schule anzusehen. Es gibt so viele Zwischenfälle und gebieterische Umstände, individuelle und locale Verhältnisse, welche die Sachlage oft gewaltig verändern.*) Als mir nun vor einigen. Jahren Klingensteins „Anlei¬ tung" zur Hand kam, die einen durchdachten Plan darbietet, einen bemessenen Unterrichtsweg voxzeichnet, fand ich zu meinenl wahren Vergnügen vieles mit meiner Erfahrung und Versahrungsweise Uebereinstimmende: so die bildende, schon von der Stufe der Anschauung ausgehende, in andere Letz» gegenstände eingreifende Bchandlungsweise, ferner daS durchweg herrschende Bestreben, den bei diesem Lehrgegm- stande so leicht sich einschleichenden Mechanismus nicht auf- kommen zu lasten. Allein in Betreff des Zieles, welches der Verfasser dieses Merkchens der Schule im Allgemeinen stellt, sagte und sage ich: ,t.-» ’C aber-. Der feurige, von der Liebe zu dem fraglichen Unterrichtsgegen- stande eingenommene Mann hat' sich sicherlich verstiegen miE»n rx n^ppc ~:nx.**) Meine Ansicht ist, daß die Elementarschule ihre Schul¬ digkeit gethan, wenn sie den Weg anbahnt, für fähige Schüler eine Grundlage erzielt und wie Herr vr. Stern *) Z. B, Die Sfrubfn rrnea früh in eint 'Lateinschule, wewerb- schuie ?c. ad er Handelsschule, d,e Mädchen in eine höhere Töchterschule; oder es unterbleibt dieses, in der Rücksicht, daß die Sltern deßhalb einen ausgedehnten UnUrlickt in der Muttersprache und den Realie» beanspruchen; die Hinter haben Unterricht im Französischen, in Musik und bedürten dazu auch besonderer Uebungk stunden. **) Wir haben hier sicherlich nicht ein „muß" im Auge gehabt. So sehr wir für dielen Unterrichts,«eig, wie unser geschätzter Freund sagt, eingenommen sind, so schwärmen wir doch nicht für ihn, und haben S 3 u. Buches sogar mitscharfen Worten gegen das aus.lbefühisschwärmerti" (oder Heuchelei?) herrübrende Vorrecht gesprochen, das manche Lehrer diesem Unterrichtsgegenstande zumessen. Wir sagten dort: In Folge obiger Betrachtungen ein besonderes religiöses Verdienst aus der Beschäftigung mit dem Hebräischen in der Schule machen, ist, wie schon angedrutet, »säbrlich, führt zur Gcfühlsschwärmrrei, zum Aberglaube», zur Werk- »iligkeit und wäre Im Stande, den ietressenden Unterrichtszwrig aus |