I. Trost und Weckruf. predigt am 5635 שבת נחמו gehakten von Di ׳ . Al ex Ko Hut, Oberrabbiner. ״ נחמו נחמז עמי Tröstet, tröstet mein Volk!" M. a. Z. Nach diesen einleitenden Haftaraworten benennt sich der Heu- tige Sabbath. Dieser Trostsabbath bildet einen ausge- ' sprochenen Gegensatz zum vorwöchentlichen Sabbath Chason. Denn zeigt der Trauersabbath denverlöschenden, blutig- roth niedergehenden Stern von Israels politisch-staatlicher Selbstständigkeit, so zeigt uns der Trostsabbath דרך כוכב מיעקב wie glänzend ein anderer Stern von Jakobs l geistiger Helle am Firmament seiner Diaspora-Geschichte auf- ging; hörten wir am jüngsten Sabbath die angekündigte Trauer- ! ז botschaft, und sahen wir deren Verwirklichung am Gedenktag des, der Nationaltrauer geweihten neunten Ab, schweifte an demselben unser thränenumflortes Auge über ein LZchengesild j verdorrter Menschengebeine der um ihre beraubte Freiheit da- j hinsinkenden Helden: so hören wir heute die erquickende Trost- | Verkündigung, daß sich umwandeln wird עמק עכור דבחח ״ תקוה * das Thal der Trübniß in das Hoffnungsgrün der * Wiedererwachung", wonach die Weissagung bereits eingetrof- fen: ״ יחיו מחיך Deine Todten erstehen zum neuen Dasein, und jubelnd wachen aus, die in den Staub dahingesunken." ז Hörten wir vor einigen Tagen den Schmerzenspropheten Je- i remias, wie er, der trauernde Volksgenius, von Zions rau- f chenden Trümmern den nach allen Weltrichtungen hin ausein- anderstiebenden Söhnen Juda's — der eingesargten Freiheit schauerliche Klagelieder nachsendet, Klagelieder, deren erschüt- ' Rahmer, Israelitisches Predigt-Magazin III. Jahrg. 3. Hest. 12 |