Gemeindeblatt für die jüdischen Gemeinden Preußens: Verwaltungsblatt des Preußischen Landesverbandes Jüdischer Gemeinden
Herausgeber und Erscheinungsmodalitäten
Hg.: Preußischer Landesverband Jüdischer Gemeinden, Berlin-Charlottenburg 2, Kantstr. 158, II.Stock.
Redaktion: George Götz, Berlin W 50, Marburger Str. 5.; Verwaltung der Anzeigenstelle ab 1.10.1936 in Berlin SW 68, Charlottenstr. 18.
Druck: Berthold Levy, Berlin C2, Neue Friedrichstr. 48.
Das Gemeindeblatt erschien in freier Folge vom 1. Mai 1934 - 1. Juli 1937 etwa 7-12mal jährlich in einer Auflagenhöhe von 450 Exemplaren und war zu einem Preis von 10 Pfennig zu erwerben.
Es wurde zuvor vom 25. September 1923 - 23. März 1934 unter dem Namen Verwaltungsblatt des Preußischen Landesverbandes Jüdischer Gemeinden herausgegeben und vom 1. August 1937 - 1. November 1938 unter dem Namen Jüdisches Gemeindeblatt für die Synagogen-Gemeinden in Preußen und Norddeutschland fortgesetzt.
In den Jahren 1936 und 1937 wurden der Zeitschrift unregelmäßig Mitteilungen der Synagogen-Gemeinden von Halle, Duisburg, Bremen, Magdeburg, Stettin, Tilsit und aus Pommern und Thüringen beigelegt.
Programmatik
Dem am 25. Juni 1922 gegründeten Preußischen Landesverband Jüdischer Gemeinden gehörten 1923 etwa 400 Gemeinden mit rund 405.000 Mitgliedern an, [s. Aufruf in Heft 1 vom 25.9.1923]. Das Verwaltungsblatt, das bei seiner Gründung als Verbindungsglied zwischen dem Verband und den Gemeinden dienen, amtliche Nachrichten vermitteln und über die relevante Gesetzgebung informieren sowie Fragen der jüdischen Gemeindeverwaltung unterstützend besprechen sollte, setzte sich ab 1934 das Ziel, zusätzlich als eine Art Gemeindezeitung zu fungieren, um die Verbundenheit zwischen allen Mitgliedern zu fördern, auch solcher, die der rein amtlichen Ausrichtung fern standen: „Deshalb geben wir dem Blatt als Losung […] mit […]: Enge Verbundenheit und gemeinsames Fühlen in gemeinsamem Leid und, wie wir zuversichtlich hoffen, auch wieder einmal in gemeinsamer Freude.“ [In: Heft 2, 1.5.1934] Die Zeitschrift enthielt nun auch Artikel zum jüdischem Recht, zu Kunst und Kultur, sowie Chroniken und Kalender und wurde durch Fotos und Illustrationen angereichert. Ab Oktober 1934 enthielt das Blatt auch einen Anzeigenteil. Ab 1936 häufen sich Todesanzeigen von Verstorbenen unter 40 Jahren und die Bekanntmachung lediglich des Todesdatums ohne Altersangabe.
Zu den Autoren gehörten u.a. Leo Wolff (Präsident des Preußischer Landesverband Jüdischer Gemeinden), Dr. Emil Bernhard Cohn (Berlin), Dipl. Ing. Bruno Woyda, Dr. Arthur Lilienthal, Julius Galliner, Hermann Schildberger (Berlin), Jacob Jacobson (Berlin), Rabbiner Dr. Rosenthal (Köln), George Goetz (Berlin), Dr. Lutz Weltmann (Berlin), Dr. Steinthal (Münster), Dr. Wilde (Magdeburg), Julius Bab, Dr. Paul Eppstein (Berlin), Max Birnbaum (Berlin), Dr. Eschelbacher (Düsseldorf), Wilhelm Marcus (Berlin), Dr. Aron Sandler (Berlin), Dr. Josef Carlebach (Altona), Dr. Max Dienemann (Offenbach a.M.), Prof. Franz Landsberger (Berlin), Dr. Benno Gottschalk, Dr. Löwenstamm (Berlin-Spandau), Martin Brasch (Berlin), Dr. Ludwig Davidsohn (Berlin), Dr. Bruno Sommerfeld, Ludwig Altmann, Dr. Fritz Bamberger, Dr. Walter Alexander (Berlin), Dr. Erich Guttmann, Dr. Ignaz Maybaum (Frankfurt/Oder), Dr. Bruno Mendelsohn, Samuel Meisels (Wien), Dr. Lothar Rothschild (Saarbrücken), Abraham Horovitz (Frankfurt a.M.), S. Adler-Rudel (Berlin), Dr. Max Nußbaum, Dr. Ernst Walter, Heinrich Stern, Dr. Ludwig Landau, Karl Richter (Schivelbein), Dr. Hermann Vogelstein (Breslau), Leo Hirsch, Dr. Willy Cohn (Breslau), Dr. Fritz Plotke (Landsberg a.W.), Dr. Max Osborn, Dr. Ernst Fraenkel, Dr. Georg Lubinski, Dr. Irmgard Schüler, Dr. Weißenberg (Breslau), Arno Herzberg, Rudolf Mehlitz, Georg Heinz Neuendorf, Dr. Erich Seligmann (Berlin), Dr. Max Eschelbacher (Düsseldorf), Hans Deutschkron, Dr. Arthur Prinz, Dr. Hans Schnirbiz (Tel-Aviv), Frieda Mehler, Charles Sender (London), Felix Gut, Prof. Eugen Wolbe, Dr. Elias Hurwicz (Berlin), Pauline Leudesdorf, Dr. Hilde Ottenheimer, Kurt Klappholz, Dr. Eva Reichmann-Jungmann, Heinz Kellermann, Rudolf Frank, K. Richter (Stettin), Dr. Arthur Czellitzer (Berlin), Dr. S. Samuel, Hans Heinrich Peyser (Porto Alegre, Brasilien), Dr. Adolf Altmann (Trier), Dr. Hans Kalisch (Berlin), Hans Lamm und Pauline Leudesdorf.
Ab 1935 wurden etliche Artikel ohne die Autorenangabe veröffentlicht.
Erschließung und Bestand
Der Bestand ist nicht vollständig. Die mindere Qualität beruht auf der Scan-Vorlage. |