Der Israelit
Ein Centralorgan für das orthodoxe Judentum
Herausgeber und Erscheinungsmodalitäten
Begründet von Marcus Lehmann
Der Israelit erschien seit Frühjahr 1860 in wöchentlichem Rhythmus. Im Spätherbst 1938 wurde
die Zeitschrift von den Nationalsozialisten verboten.
Die Auflagenhöhe betrug im Oktober 1934: 4250 Exemplare.
Programmatik
Vor dem Hintergrund der zunehmenden Säkularisation, der wachsenden Assimilationsbestrebungen sowie der tiefgreifenden Reform des jüdischen Ritus und Kultus seit Beginn des 19. Jahrhunderts war Der Israelit über fast acht Jahrzehnte das bedeutendste Publikationsorgan der deutsch-jüdischen Orthodoxie. Unter der Leitung ihres Gründers, des renommierten Rabbiners und Schriftstellers Marcus Lehmann (1831-1890), verstand sich die traditionsbewußte Zeitschrift als Gegengewicht zur liberal-reformerischen Allgemeinen Zeitung des Judentums sowie ihrer Nachfolgerin, der CV-Zeitung.
Der Israelit galt ihrem langjährigen Herausgeber als Forum aller Interessen und Lebensbereiche des deutschen Judentums, wobei dem jüdischen Ritus und Kultus am meiste Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Nachdem 1870 die alte Folge der Monatsschrift Jeschurun mit dem Israelit fusioniert hatte, initiierte Lehmann 1871 eine hebräische, 1873 eine jiddische Parallelausgabe des Blattes, das dadurch auch über die Grenzen des deutschsprachigen Raums hinaus wahrgenommen werden konnte. Nach dem Tod Lehmanns 1890 übernahm sein Sohn Oscar Lehmann (1858-1928) die Leitung der Zeitschrift.
Quellenhinweis
Die Graphiken der Zeitschrift Der Israelit basieren zum Teil auf den Originalvorlagen der Zeitschrift an der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig (DNL).
Für deren Bereitstellung sei dieser Institution freundlich gedankt. |