Dibre Emeth oder Stimmen der Wahrheit an Israeliten und Freunde Israels Ein periodisches Blatt für Beleuchtung religiöser Zustände im Judenthume
Ein Judenmissionsblatt
Ein Monatsblatt für Israeliten und Freunde Israels Hierbei handelt es sich um eine christliche Missionszeitschrift Herausgeber und Erscheinungsmodalitäten Herausgeber: J. G. Hartmann, Johann Friedrich Alexander de le Roi, W. Becker (seit 1885) "Dibre Emeth" erschien seit Januar 1845 zunächst monatlich, später in unregelmäßigen Abständen.Nach 68 Jahrgängen wurde die Zeitschrift 1912 eingestellt. Programmatik "Dibre Emeth" ist im Kontext von Compact Memory ein Ausnahmefall, insofern es sich um eine nichtjüdische Zeitschrift handelt, die sich ausschließlich der Missionierung der Juden widmete. Die sog. Judenmission, die in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten nur eine untergeordnete Rolle spielte, setzte im frühen Mittelalter ein und kulminierte zur Zeit der Kreuzzüge bzw. der spanischen Reconquista. Juden wurden in allen europäischen Ländern nicht selten unter Androhung schlimmster Strafen zwangsgetauft. Auch der Protestantismus hatte großes Interesse an der Judenmission.
Zwar ging sie während der Aufklärung zurück, wurde aber – beeinflußt vom neuzeitlichen Nationalismus - im 19. Jahrhundert wieder aufgenommen. "Dibre Emeth" - ein besonders aussagekräftiges Beispiel der typischen Mischung aus falsch verstandener Philanthropie und religiös-antijüdischem Chauvinismus - richtete sich speziell gegen die jüdische Orthodoxie, deren Tradition und Glaubenslehren als atavistisch eingestuft wurden. Die ständige Herabsetzung des jüdischen Glaubens stieß auf scharfe Proteste hoher Vertreter des Judentums, die die Herausgeber von "Dibre Emeth" regelmäßig, allerdings völlig einseitig und verzerrt, dokumentierten. Quellenhinweis Die Graphiken der Zeitschrift "Dibre Emeth" basieren zum Teil auf den Originalvorlagen der Zeitschrift an der Staatsbibliothek Berlin. Für deren Bereitstellung sei dieser Institution freundlich gedankt. Erschließung und Bestand Der Bestand ist bis zum 62. Jahrgang vollständig. Die Jahrgänge 63 bis 68 fehlen. |