Der jüdische Arbeiter
Organ der jüdischen sozialdemokratischen Arbeiterorganisation Poale Zion, Wien
Organ der sozialdemokratischen Poale Zion Deutschlands, Österreichs und der Tschechoslovakei
Organ der sozialdemokratischen Poale Zion Österreichs
Organ der Vereinigten zionistisch-sozialistischen Arbeiterorganisation Poale Zion - Hitachduth in Österreich
Herausgeber und Erscheinungsmodalitäten
Herausgeber/Chefredakteure:
Rudolf Glanz, Franz Lustig, Pinkas Kornblüh, Jonas Jungermann, Anna Wieselberg u.a.
"Der jüdische Arbeiter" erschien in der Nachfolge der Zeitschrift "Unsere Tribüne"
zweiwöchentlich seit 12. Januar 1927. Die letzte Nummer des Blatts kam am 9. Februar 1934
heraus.
Programmatik
In der Nachfolge der Zeitschrift Unsere Tribüne vertrat "Der jüdische Arbeiter" die
Interessen der jüdisch-sozialistischen Partei "Poale Zion" (hebr. Arbeiter Zions), welche
nach 1900 in Opposition zum 'offiziellen' Zionismus in mehreren Ländern entstanden war. Der
internationale Zusammenschluß der einzelnen Landesgruppen erfolgte 1907. Ziel der Partei war
es, einerseits ihr allgemein-sozialistisches Programm im jüdischen Proletariat umzusetzen,
andererseits "die Lösung der jüdischen Arbeiterfrage durch Konzentrierung der jüdischen
arbeitenden Massen in Palästina" voranzutreiben (Jüdisches Lexikon, Bd 4/1, Sp. 970).
Nach heftigen Flügelkämpfen und diversen Spaltungen auf Grund der kommunistischen bzw. der
jüdisch-nationalen Ausrichtung der Partei vereinigte sich die Organisation 1924 erneut,
konnte jedoch nicht mehr an ihre frühere Bedeutung anknüpfen.
Angesichts der sich innenpolitisch zunehmend verschärfenden Lage in Österreich trat "Der
jüdische Arbeiter" im Vergleich mit "Unsere Tribüne" kämpferischer auf und betonte
vehementer als zuvor das sozialistische Profil der Partei. Neben den Interessen der
jüdischen Arbeiterschaft standen schwerpunktmäßig die politischen Ziele der jüdischen Jugend
im Zentrum, die für den antifaschistischen Kampf gewonnen werden sollte.
Quellenhinweis
Die Graphiken von "Der jüdische Arbeiter" basieren auf den Originalvorlagen der Zeitschrift
an der Universitätsbibliothek Wien. Für deren Bereitstellung sei dieser Institution
freundlich gedankt.
Erschließung und Bestand
Der Bestand ist vollständig. |