28 [25.] Der obgenante Pederchin bedachte sich und sprach: 'Liebe schol- teiss! Ich dun haut abe von mins junkern wegen von den urinen und gesteen jungher Peter vorgenant der lehenschaft. Daz hat daz ge- ricld verbodt. Do ist der vorgenante Sifrid dar gestanden und hat sine obegeschriben reden als von der wiedemsbriefe und auch daz dem vorgenanten Friederich kein gerichtsdag geen den obgenanten Petern von Kitenhoven gesatzt si, ernuwet, und hat gesprochen: 'Liebe soholteiss! Nachdem die obgenante jungfrauw Vie uf die obgenante lehenschaft bewiedemet ist nach uswisunge der briefe, die ich hinder uch gelacht hau, hoffet und truwet der vorgenante junker Friederich, daz jungfrauw Vie solichs wiedems ir lebtage genissen und daz die wine ir sin sollen.' Und hat daz zu urteil gestalt geen Pederchin vorgenant. Der obgenante Pederchin hat gesaget: 'Liebe schulteiss! Ich han vor haut abegetan und dun auch zu male hant abe und ge¬ steen junker Pedern vorgenant der lehenschaft von mins junghern von Nassauw wegen, der mag daz vort verdedingen.' Des hat der vorgenante Peter verbodt und hat do sine reden in massen die for geludet hant ernuwet, wie er in die lehenschaft gesatzt und beludt ist, und die wine auch, die von der lehenschaft diesen nehsten ver¬ gangen herbst nach Wilhelms von Kaldenfels dode gefallen sint, habe dun samenen und fassen und nimand, der des mogich gewest si, sich der von der vorgenanten Vien wegen mit recht als sich ge- burte underzogen, gesamet und gefasset habe; und nachdem er die wine in massen vor erzelt ist hinder gericht bevolhen habe und nie¬ mand die mit gericht bekümmert, beclaget noch angesprochen habe dann der vorgenante Pederchin, der nu hant abegetan habe, so hoffe er, die wine steen ime zu, und habe die noch zur zid nimand zu versteen noch zu vertedingen dann er, und hoffe, daz daz gericht im die folgen laessen solle. Wolle aber die obgenante Vie oder Frie¬ derich von iren wegen meinen, daz sie von wiedems wegen recht darzu haben solte, so si ez lehen und gehöre vor die manne des lehenherren, dar er auch hoffe, daz es mit rechte gewiset werden solle. Und wanne sie im darumb zuspreche, da sichs gebüre, so wolle er ir entwerten und daz mit ir verdedingen, wie und wo sich daz imme rechten gebure. Und stalte daz allez zu urteil. Des en ist daz ge¬ richt nit wise und hat gefordert, ansprach und entwerte binnen den nehsten xiiij dagen verschreben zu geben, und hat sie von beiden deilen, Friederich und Pedern, geheissen, den kosten zu verlegen, so wollen sie sich des erfaren. Diz geben ich Peder von Eitenhoefen verzeichent uf beheltnisse des gerichts under mim ingesigel uf mit- wochen nach sant Kilians dage, anno &c. xxx septimo (1437, Juli 10.). Datum per copiam 1 ). Wir Philipps, grave zu Nassauwe und zu Sarbrucken, bekennen öffentlich in disem briefe, als Wilhelm von Kaldenfels, unser lieber getruwer,' Vihen, Herman Stomps von Wal- 1) steht auf der Vorderseite eines halben Quartblattes, loelches hinter dem die Blätter 51 und 52 bildenden Originalzettel eingeheftet und mit der Ziffer 53 bezeichnet ist. |