IV.

Die Ansiedlungen und der Kakaobau.

Die An sie dlungen.

Nachdem Herr Deeken, ein früherer aktiver Leutnant, im Früh­jahr 1901 Samoa einen Besuch abgestattet hatte, erschien Ende des­selben Jahres sein BuchManuia Samoa! Samoanische Reiseskizzen und Beobachtungen". Jeder Sachkenner beurteilte dasselbe als das. was es ist, das Werk eines Neulings in den Tropen, eines Laien in wirtschaftlichen Fragen und eines phantasievollen Schriftstellers, den Unerfahrenheit, Begeisterung, Patriotismus und der Drang, etwas von sich zu geben, hinreifsen, die momentanen Empfindungen und das Gesehene und Gehörte ohne gründliche Prüfung der Welt kund- zutun. Gleichwohl und dank der Emsigkeit des Verlegers fand das Buch eine weite Verbreitung und bei Gleichgesinnten die wärmste Aufnahme. Die verlockenden Schilderungen veranlafsten sogar eine Anzahl Deutsche, vom Kakaofieber ergriffen wie man es mit Recht genannt hat, als Ansiedler und Kakaopflanzer ihr Glück in Samoa zu versuchen. Nur wenige haben gefunden, was sie erhofften, keiner das rosige Glück, welches ihm in den glühendsten Farben vor­gemalt war.

Herr Deeken besuchte Samoa, soweit mir bekannt, im März und April 1901, nachdem in den vorhergegangenen Monaten sehr reich­liche Niederschläge gefallen waren; im Oktober 204, November 260. Dezember 273. Januar 580, Februar 400, März 680 mm, zusammen in diesen sechs Monaten 2397 mm, das ist nahezu so viel, wie 1896 im ganzen Jahre fiel, und übertrifft das 13jährige Mittel dieser sechs Monate um 374 mm. Da mufste sich ihm die Vegetation natürlich in üppigster Pracht zeigen und eine reiche Kakaoernte seinen Augen sich darbieten. Obendrein waren auch die Jahre 1898 und 1899 recht niederschlagsreich gewesen und hatten die jungen Kakaopflanzungen im Wachstum und Fruchtansatz recht begünstigt.

Nach diesen Eindrücken gab Deeken ein etwas voreiliges Urteil über die Ergiebigkeit des Bodens ab. Hätte er, wie ich, die Ver­hältnisse zufällig Anfang 1903 eingesehen, als in der letzten Hälfte