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Auf industriellem Gebiete ist das Bainingvolk nicht ganz un­produktiv geblieben. Zwar fertigt der Baininger nicht viel, aber das, was er verfertigt, ist dauerhaft und geschmackvoll gearbeitet. Ge­wisse Erzeugnisse der Baininger, z. B. die Steinknaufkeule, sind weit über die Baininggrenzen hinaus in Neupommern verbreitet. Die Tapa- und Maskenfabrikation der Baininger haben wir schon oben betrachtet. Die geknüpften Netze (assangenäji) werden von den Frauen lediglich mit der Hand gefertigt aus Fäden, die man entweder aus den Fasern von der Schale des Bananenstammes oder aus Pandanus- oder Sisalhanf- blatt gewinnt, und zwar in der Art, daß die Fasern in eine Schlinge gesteckt und dann mit Gewalt hin und her gezogen werden, so daß die weicheren Teile sich verlieren. Die so gewonnenen reinen Fasern werden auf dem Schenkel zu Bindfäden zusammengerieben und dann gefärbt. Der Baininger hat vier Farben: rot, gelb, blau und schwarz. Rot" gewinnt er aus der Frucht einer kleinen dornigen Pflanze (a lapka), deren Saft mit dem Safte einer anderen (a rutki) gemischt wird.Gelb" gewinnt man aus der Wurzel einer Ingverart (a nelum). Blau" wird dadurch erzielt, daß der Stengel dieses Krautes im Feuer gehärtet und zerrieben wird.

Das Netz wird, solange es neu ist, als Tanzschmuck, später, wenn die Farben verblaßt sind, als Trag- und Fischnetz verwendet.

Die Brandmalerei wird auch von den Bainingern auf Bambukalk- büchsen (a langi = Knochen) geübt, und zwar läßt der Baininger die Zeichnung hell auf dunkel eingebranntem Untergrunde hervortreten, ganz im Gegensatze zur Küstenbevölkerung, die dunkle Striche auf hellem Untergrunde zeichnet.

Die Steinknaufkeule ist eine typisch bainingische Waffe. Der runde Knauf wird lediglich durch Schlagen mit einem anderen spitzen Steine durchlocht und dann mit Hilfe eines untergelegten Ringes von gespaltenen Lianen auf dem Stiel befestigt und in den Fugen mit Bienenwachs (a museichi) ausgefüllt und mit kleinen Muscheln verziert.

Außer der Steinknaufkeule kennt der Baininger noch Schwert­keulen, Keulen in konischer Form, in Ananasform und die Kugel­kopfkeule. Im übrigen ist die Schnitzerei bei diesem Berg- und Waldvolke wunderbarerweise gänzlich vernachlässigt.

Die Schiffbaukunst und alles, was mit der Schiffahrt zusammen­hängt, ist dem Baininger fremd.