Elftes Kapitel.
Das Leben auf einer westafrikanischen Haktorei.
(Die vielgefürchtete Brandung. — Ankunft eines Dampfers. — Die Minas-Neger und ihre dreizackigen Ruder. — Kampf zwischen Mensch und Natur. — Kentern der Boote. — Der letzte und schlimmste Brecher. — Elende Postbeförderung. — Die Einrichtung eines Faktoreigebäudes. — Die Wohnung der Krus. — Die Kleidung der Weißen. — Schwarze Frauen.)
Ostseite des südatlantischen Ozeans ist ein ruhiges, an- genehmes, durchaus nicht tückisches Gewässer. Trotz starker Brandung, welche durch die Bildung der Küste veranlaßt wird, ist das Meer dort selten sehr unruhig. Obwohl der Strand ganz flach ist, so findet sich doch in nicht allzu großer Entfernung tiefes Fahrwasser ohne alle Sandbänke, Riffe u. dgl., so daß die Schiffe ziemlich dicht am Lande fahren können. EBloß an der Mündung des Volta-Flusses (englische Goldküste) hat ^ sich eine ziemlich weit ins Meer hineinreichende Sandbank ab- ' gelagert. Auch ragt bei Danae und Porto Seguro je ein > Felsen aus der Brandung empor, welche bisweilen darüber' hinwegsaust.
Die vielgefürchtete Brandung ist am schlimmsten im Mai, Juni, Juli und August und am ruhigsten während des Har- mattan-Windes im Dezember, Januar und Februar; während die Extreme sich vielfach verschieben und vielen Schwankungen unterliegen, kann man als Regel annehmen, daß die Brandung während drei Monaten sehr stark, während 6 Monaten schwächer und während 3 Monaten ganz schwach ist. Je 3 Tage vor