Allgemeine Vorbemerkungen
Hoch im Norden unserer südwestafrikanischen Kolonie, vom Hereroland durch eine gewaltige Steppe getrennt, liegt das Ovamboland, Dieser Name ist den eigentlichen Bewohnern desselben unbekannt; er dürfte von ihren südlichen Nachbarn, den Ovaherero, gebildet sein. Was wir heute als Ovamboland bezeichnen, ist ein weit ausgedehntes, im Nordwesten und Norden bis an den Kunene und Okowango, und im Osten mit seinem Caprivizipfel bis an den Sambesi reichendes Gebiet. Nach Süden hin bildet die schon erwähnte Steppe die Grenze.
Im Gegensatz zum Hereroland mit seinen gewaltigen, majestätischen Höhenzügen ist das Ovamboland eine ungeheure, mit kaum merkbaren Wellungen versehene Fläche.^ Der Boden ist meist sandig; an der Oberfläche liegende Steine gehören in diesem Lande zu den größten Seltenheiten. Ein gewisses, doch nicht sehr festes Gestein findet man, besonders in sandigem Boden, oft 1 bis IV 2 m unter der Oberfläche. Die Durchbrechung desselben gelingt jedoch in den meisten Fällen schon mit einer guten Spitzhacke.
Trotz der oft sehr geringen Niederschläge ist die Vegetation des Ovambolandes eine reiche. Überall trifft der Besucher desselben, im Gegensatz zum Hererolande, große Bestände von Laubbäumen, welche ihm in der heißen Jahreszeit den ersehnten Schatten reichlich spenden. Besonders überrascht wird man durch die reiche Vegetation des Landes, wenn man sich demselben von Süden, also vom Hererolande aus, nähert.
Von Okaukuejo aus führen zwei Wege nach Norden über die von den Ovanäon§u genannte Steppe. Der eine
geht über Okahakana und Noholongo. Obwohl er der län-
Tönjes, Ovamboland. 1