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September. Auch mit Kartoffeln wurden bescheidene, aber doch schon erfreuliche Erfolge erzielt. Apfelsinen- und Zitronenbäume gehen gut voran und lohnen, besonders die letzteren, die an sie verwendete Mühe durch reichliche Erträge. Mit Weinstöcken hat man ebenfalls, wenn auch noch sehr bescheidene, so doch schon recht erfreuliche Erfolge erzielt. Leider vernichten die Termiten manchen hoffnungsvollen Steckling. So rettete ich bei meinem ersten Versuch von 60 Stecklingen nur einen; die andern fielen alle der Zerstörungswut jener Tiere zum Opfer. In vielen Gärten hat man auch einen Versuch mit dem Anpflanzen von Baumwolle gemacht. Das gute Gedeihen derselben dürfte wohl eine Garantie für das Vorhandensein des für Baumwoll- kultur geeigneten Bodens bieten. Tabak, welcher sich auch in den Gärten vieler Eingeborenen findet, gedeiht ebenfalls vor­züglich. Ja, was würde sich nicht alles pflanzen lassen, wenn nur nicht so oft die Bedingung alles Wachstums, das nötige Wasser, fehlte!

Wasserverhältnisse.

Klima und Temperatur.

Wasser! Tie Bedeutung dieses Wortes habe auch ich erst in den dürren, wasserlosen Strecken Südwestafrikas erfahren. Schon gleich auf meiner ersten Ochsenwagenreise im Dezember 1898 bekam ich einen kleinen Vorgeschmack davon. Von Wal- fischbay aus, wo ich mehrere Wochen auf einen aus dem Jn- lande kommenden Wagen warten mußte, und wo man damals das Trinkwasser durch von Kapstadt kommende Dampfer er­hielt, führte der Weg über Hai^amedad nach Omaruru. Ein kleiner Bergdamarajunge, der mir von dem Hauptwagentreiber übergeben war, sollte während der Tage bis Omaruru die Stelle des Kochs bei mir vertreten. Gleich bei der ersten Ausspann­stelle erbat er sich mein Kaffeekesselchen, um Wasser zu holen., Zurückgekehrt, wollte er dasselbe gleich aufs Feuer setzen., Da ich jedoch von der Kochkunst und vor allem von der Reinlich­keit meines neuen Kochs noch keine Probe erhalten hatte, ließ ich mir das Kesselchen bringen und war nicht wenig empört