die, welche ich gerade trug. „Ja," meinte er, „du hast: mir eine gute Jacke geschenkt, aber die deine scheint noch' besser zu sein." — Billige Kleidungsstücke konnte man ihm mit der Zeit überhaupt nicht mehr anbieten. Bei aller Vorliebe für europäische Kleidung lag ihm jedoch jedes protzen- und stutzerhafte Wesen fern. Er liebte es, fein und elegant zu erscheinen und war in mancher Beziehung ein echter Gentleman.
Zahnverstümmelung. Beschneidung. Tätowierung.
Wie manche Sitten mit der Zeit schwinden, ja oft sogar direkt unbeliebt werden, so ist auch heute Zahnverstümmelung und Beschneidung bei vielen schon völlig außer Gebrauch. Bei ersterer Sitte pflegte man die beiden unteren, in der Mitte stehenden Schneidezähne dicht über dem Zahnfleisch abzuschlagen (Oüuüulna).
Die Beschneidung wird nur beim männlichen Geschlecht, und zwar stets hei Erwachsenen^ vollzogen. Seit dem letzten Beschneidungsfest mögen in OuiLnanMmu wohl an 15—20 Jahre verflossen sein. Beschnitten wurden nur Adelige, sowie reiche, angesehene Leute, vor allem auch die in des Häuptlings Diensten stehenden OmulsnAu (Großleute). Der betreffende Operateur wohnte in einem nördlich gelegenen Nachbarstamm und ließ sich die Ausübung seiner Kunst stets teuer bezahlen. Ich entsinne mich, daß NsLoto, des Häuptlings Tante, eines Tages wieder ein stets im Walde stattfindendes Beschneidungsfest abhalten wollte, damit aber bei dem damals regierenden Häuptling auf heftigen Widerstand stieß. Manche sollen früher bei dieser Operation zugrunde gegangen sein, und als Wunsch bekannt wurde, hatten sich viele, die dabei in Betracht kamen, sofort zur Flucht gerüstet, um im gegebenen Moment das Land verlassen zu können.
Tätowierung findet sich bei den OvakuunMinu selten. Sehr beliebt scheint sie bei dem Stamm der OvanAÄnäM'g. zu sein, wird von diesen aber auch fast ausschließlich nur im Gesicht angewandt.