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den südlichst gelegenen Stämmen des Ovambolandes aus den Salzpfannen, welche sich auf der großen, diesem Lande vor­gelagerten Fläche befinden, geholt, und nachdem es in Form gebracht ist, nach anderen Stämmen als Handelsartikel expor­tiert. Oft geschieht es auch§ daß mancher Haushalt sich für längere Zeit mit ungesalzenen Speisen begnügen muß; der kostbare Artikel ist eben nicht zu beschaffen und wird von denen, die eine Kleinigkeit besitzen, ängstlich gehütet.

Das aus den Kernen der Früchte des OmuonKo-Baumes bereitete Ol wurde bereits erwähnt, ebenso die verschiedenen Sorten der wildwachsenden Früchte.

Das Worteßbar" drückt bei den Bewohnern des Ovambo­landes einen sehr dehnbaren Begriff aus. Ja, was ist bei ihnen außer den schon genannten Dingen nicht alles eßbar! Mäuse werden mit dem größten Wohlbehagen verzehrt. Eine Art Engerling, Lbanckza genannt, welche sich im Boden der Viehkräle findet, wird geröstet und verzehrt. Dasselbe Schick­sal teilt eine große grüne Raupe, Lun§u, welche in deo Regenzeit sehr zahlreich erscheint. Daß Heuschrecken verzehrt werden, bedarf wohl kaum der Erwähnung. Auch der Igel (Okanikika) wird nicht verschmäht und im KapitelTierwelt" wurde schon erwähnt, daß sich auch unter den Reptilien manche Leckerbissen für die Leute finden.

Unter den Getränken steht an erster Stelle das aus Oiliuvala bereitete Bier (Omalocku). Die Zubereitung ist folgende: Nach­dem das Korn mehrere Tage im Wasser gelegen hat, legt man es in die Erde, wo es schnell zu keimen beginnt. Dann wird es gründlich von der daran haftenden Erde gereinigt und wandert in die Mörser, in denen es zu Mehl gestampft wird; dieses trägt den Namen On^ava. Beim Bierbrauen bringt man das bestimmte Quantum dieses Mehles in einen mit kaltem Wasser gefüllten Topf und läßt die Sache langsam kochen., Soll das Bier eine dunkle Farbe haben, also eine Art Münchener werden, so röstet man auf einem heißen Scherben etwas OnALva. und fügt dies hinzu. Nach dem Kochen nimmt