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man den Topf vom Feuer und läßt den Inhalt langsam ab­kühlen. Die Treber, das ausgekochte On§ava, sinken allmählich zu Boden, und die Flüssigkeit beginnt sich zu klären. Nach einer Weile wird der obere klare Teil abgeschöpft und in das Gefäß gefüllt, in dem sich der Gärungsprozeß des Bieres voll­ziehen soll. Der Rest wird in ein großes, aus Gräsern ge­flochtenes trichterähnliches Sieb geschüttet; ein unter demsel­ben stehendes Gefäß fängt die durchsickernde Flüssigkeit auf. In der heißen Jahreszeit ist der Gärungsprozeß schnell be­endet, und nach 1l.1/2 Tagen ist das Bier trinkbar. In un- gegorenem Zustande hat es einen süßlichen, nicht unangenehmen Geschmack.

Man braut leichte und schwere Biere; berauschend sind die letzteren nur bei sehr reichlichem Genuß. Das Brauen be­sorgen die Frauen, Auch diese Kunst will gelernt sein, und jeder kennt die Gehöfte, wo es ein gutes Bier zu trinken gibt.

Ärmere Leute, welche kein Oiliavala, aus dem meist das Bier gebraut wird, besitzen, verwenden hierfür OmukunAu, aus dem sich aber nur ein sehr leichtes Getränk von gelblicher Farbe Herstellen läßt. Bemerkt sei noch, daß sich in dem ausgego­renen Biere eine gute Hefe (Oüaki) findet, welche sich vorzüglich zum Backen eignet.

Ein vorzügliches Getränk ist auch das Osikunäu, Seine Bereitung ist von der des Bieres verschieden. In einem Ge­fäße wird OmakanAU-Mehl mit heißem Wasser zu einem stei­fen Brei verrührt. Nachdem dieser abgekühlt ist, setzt man etwas Biermehl (OnAava) zu und verrührt wiederum das Ganze. Zuletzt wird noch das erforderliche kalte Wasser zugesetzt. In der heißen Jahreszeit ist das Osikunäu schon, nachdem es eine Nacht stand, trinkbar. Omaloäu und Osikunäu sind auch für den Europäer genießbar. Besonders letzteres ist ein wohlbekömm­liches, gesundes Getränk, und mancher Säugling, dessen Mutter zu früh starb, ist damit großgefüttert worden.

Das OmavnAo, ein sehr berauschendes Getränk, wird aus den Früchten des Omuvn§o-Baumes bereitet. Die Reifezeit