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abtragen, und der Rest ist für sie und ihre Kinder und wird in ihrer Lputa verzehrt. Erwachsene Söhne essen zuweilen mit dem Vater. Sind Gäste vorhanden, so bedient man diese zu­erst. Speisen mehrere Personen zusammen, so werden die ge­füllten Schüsseln immer vor die Hauptperson gestellt. Diese verteilt zuerst das Osikiina, von welchem jeder sein Stück in die Hand erhält. Ebenso wird mit dem Fleisch verfahren, wo­von auch jeder Anwesende, nachdem es zerlegt ist, ein Stück­chen auf das in seiner Hand befindliche Osiklma bekommt. Ent­hält der Fleischtopf auch Brühe, so setzt man ihn, damit er für jeden leicht erreichbar ist, in die Mitte. Nun beginnt der Schmaus. Mit den Fingern der rechten Hand bricht man etwas von dem steifen Brei ab, formt es zu einem kleinen Ballen und tunkt diesen dann in die in der Mitte stehende Schüssel, um ihn darauf schnell in des Magens Tiefe verschwinden zu lassen, Messer, Gabel und Löffel sind unbekannter Luxus. Nach beendeter Mahlzeit wird jeder Finger gründlich abgeleckt.

Sehr lautes Essen gehört zur guten Sitte, auf deren Be­achtung man besonderen Wert legt, wenn man bei einem an­dern zu Gaste ist. Nur gestohlene Speisen werden, damit es keiner merkt, leise verzehrt. Daher pflegt auch jede Mutter ihre Kinder, welche die Vorgesetzten Speisen Leise ver­zehren, erregt anzufahren:Befinden sich denn in euren Schüs­seln, weil ihr so leise eßt, gestohlene Dinge?!"

In den meisten Fällen sind die Fleischportionen nur sehr gering; meist erhält jeder nur ein winziges Stückchen, Um nun diesen seltenen Genuß recht lange zu haben, wird auf fol­gende Weise verfahren: Das Fleisch wandert zuerst in den Mund, und ein Stück Osikima folgt. Beide verbleiben einen Augen­blick im Munde; dann läßt man letzteres im Magen verschwin­den, während das Fleisch in einer Ecke des Mundes gesichert wird. Nun folgt der zweite Bissen des Optima; auch er ver­bleibt einen Augenblick im Munde, währenddessen man einige- male an dem Stückchen Fleisch kaut, um etwas Saft aus dem­selben zu pressen, mit dem dann zugleich auch der zweite Bis­sen verschwindet, und so fort. Erst nach dem letzten Stück Obi-