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chen, deren Spitzen nach oben gerichtet sind, förmlich ausge­spickt. Die Öffnung ist durch dünne Zweige, Gras und Laub sorgfältig verdeckt, so daß ein darüber schreitendes Tier ein­bricht und auf den Spitzen der Pfeile und Dolche hängen bleibt. Als ich einst durch den Garten eines guten Bekannten ritt, kam dieser plötzlich aus seinem Gehöft gestürzt und bat mich, doch keinen Schritt weiter zu gehen. Den Grund seiner Erregung erfuhr ich, als er, nur wenige Schritte von meinem Pferde ent­fernt, eine Fallgrube öffnete.

Auch Vogel- und Mäusefallen find bekannt. Erstere (Omui^jo) bestehen aus einem federartig gespannten Zweige, an dessen einem Ende, welches durch ein mit einem Kerb ver­sehenes Querhölzchen gehalten wird, eine Schlinge befestigt ist. Diese ruht auf dem eben genannten Querholz, auf welchem als Lockspeise Beeren befestigt werden. Sobald sich nun ein Vogel auf dasselbe setzt, gibt es nach, das Ende des straff ge-, spannten Zweiges fliegt aus dem Kerb des Querholzes, wobei die Schlinge, welche sich um die Beine des Vogels legt, zuge­zogen wird.

Eine Mausefalle (Osilivu) besteht aus einem schweren Lehm­klumpen, welcher, höchstens 5 om vom Boden erhöht, aufgehängt wird. An der untern Seite befinden sich von Mäusen begehrte Dinge. Die Befestigung des Lehmklumpens ist der Art, daß er bei der geringsten Berührung zu Boden fällt und die darunter befindliche Maus erschlägt.

Musik und Musikinstrumente. Tanz und Spiel.

Das Hauptmusikinstrument ist die Trommel (OuAomu). Sie wird aus dem Stamm des Omuuvu-Baumes verfertigt und hat bei einer Länge von 1 m einen Durchwesserj von ungefähr 30 om. Das betreffende Stück Holz wird soweit ausgehöhlt, daß die Wände der Trommel 1^2 om dick sind. Das untere Ende, mit dem das Instrument auf den Boden zu stehen kommt, läßt man spitz auslaufen und versieht diese Spitze stets mit einer Verdickung, um zu verhüten, daß es beim

TönjeS, Ovamboland. 6