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darf dem Behälter, in welchem diese Butter aufbewahrt wird, etwas entnehmen. Sollte es dennoch einmal geschehen, so würde dies das grüßte Unglück für die auf dem entfernt liegenden Posten weilenden Tiere bedeuten.

Stirbt ein Mann, dann dürfen seine Frauen erst nach der nächsten Regenzeit an eine neue Heirat denken, nachdem sie zuvor noch in der Behandlung eines Zauberers waren. Hier­auf wird größter Wert gelegt. Unterbleibt diese Behandlung so würde nach dem Glauben der Leute der baldige Tod des neuen Mannes die Folge davon sein.

Geburt.

Die Geburt eines Kindes ist stets ein freudiges Ereignis. In den meisten Fällen erledigt sich diese ohne die geringste Schwierigkeit. Hebammen von Beruf hat man nicht; die ver­schiedenen Frauen helfen sich eben untereinander. In vielen Fällen ist eine Gebärende ohne jegliche Hilfe, und doch geht alles glatt vonstatten. Mir ist: ein Fall bekannt,, wo die be­treffende Frau plötzlich und unerwartet von dem frohen Er­eignis überrascht wurde und darum auch nicht mehr die ge­ringste Hilfe herbeiholen konnte. Nach einigen Stunden erschien sie fröhlich und vergnügt, mit dem eben geborenen Kinde auf dem Rücken, auf der Missionsstation.

Künstliche Abtreibung der Leibesfrucht findet bei verhei­rateten Frauen wohl nie statt. Sie wird nur dann vorgenom­men, wenn unerlaubte Schwangerschaft vorliegt, die betref­fende Person also noch nicht an der Lkunäula teilgenommen hatte.

Die Namengebung des Kindes erfolgt nach acht Ta­gen durch den Vater. Jedes Kind erhält nur einen Namen. Als Familienname gilt der Vorname des Vaters. An­genommen, letzterer hieße Lumussla und sein Kind Houkiku, so wäre der volle Name des Kindes Louüku su Humusela, der Roukiku des Rumusslu. Bei der Wahl des Namens richtet man sich mit Vorliebe nach den jeweiligen Umständen und Verhältnissen, unter denen die Geburt stattfand. Zur Nacht-