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hier den OvjLkuAwunKu Opfer darbringen. Kommt ein Unberufener an diese Melle, dann sollen die Ojlulu sofort, mit Zweigen bewaffnet, aber stets unsichtbar, über denselben her­fallen und ihn dadurch sofort vertreiben. Mehr als einmal bat ich den Häuptling um Erlaubnis, diesen Hain besuchen zu dür­fen. Wenn er auch stets bereit war, diese zu erteilen und mir auch Begleiter dorthin geben wollte, so ließ er doch immer >s eine durchblicken: lieber ist es mir, wenn du nicht hingehst.

Religiöse Sitten und Gebräuche.

Mus ihrer großen Anzahl erwähnen wir nur diejenigen, Nus deren Beachtung man besondere Sorgfalt verwendet. Man bezeichnet diese mit Oiäila (Sing. Osiäila), eine Sache, welche heilig ist und darum nicht verletzt werden darf. Ge­schieht dieses doch, so ist LmiaLLni (oben erwähnte Krank­heit der Kniegelenke) die unausbleibliche Folge. Zu den Oiäila gehört auch das bereits besprochene Osips und das den Ova- Luawuu^u bei der Errichtung eines neuen Gehöftes darzu­bringende Opfer.

Das Lklkino l66NAoa§0 (wörtlich: das Aussaugen der RvAonsso-Früchte) findet ungefähr im Februar, wenn die Früchte des OmuonAo-Baumes zu reifen beginnen, statt. Eine Frau geht in den Garten, füllt einen Korb mit Bohnenkraut und kocht dieses zusammen mit vier Früchten jenes Baumes. Alles verbleibt über Nacht in dem betreffenden Kochgeschirr, bis es am nächsten Morgen in eine flache irdene Schüssel (Ltiti) ge­füllt wird. In ein zweites Ltiti legt man eine Anzahl unge­kochter Früchte und ein Stückchen Omis,. Dann bringt man beide Schüsseln in den großen Empfangsraum, wo sich der Hausherr mit all seinen Frauen versammelt. Dieser nimmt eine der ungekochten Früchte, entfernt die Schale und nachdem er sie mit feingeschabter Omia bestreut hat, reicht er sie seiner Hauptfrau. Zugleich macht er ihr mit Owia Striche über Stirn, Wangen und Nasenrücken und spricht ihr dabei seine