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vernehmen: „Nun, der Hunger hat dich hergebracht. Du hattest eben bei deiner Mutter nichts zu essen, und darum bist du zu uns gekommen, um hier deinen Lebensunterhalt zu finden!" — Auf eine solche Antwort hatte ich- natürlich nicht gerechnet, aber sie entsprach so recht der: ganzen Anschauung der Leute. Wenn einer seinen Wohnsitz verläßt und ,in ein anderes Stammesgebiet wandert, dann ist es in den meisten Fällen der Hunger, der ihn dazu veranlaßt, folglich konnte auch bei mir kein anderer Beweggrund vorliegen. Ich erhob mich und sagte zu allen Anwesenden: „Ihr habt gehört, was eben einer der Eurigen gesagt hat, und ihr seid sicherlich derselben Meinung, Ich verstehe, daß meine ziemlich schlanke Erscheinung Jahre des Hungers und des Mangels vermuten lassen, doch bin ich nicht aus diesem Grunde hier. Wie vielleicht manchem von euch bekannt ist, kommt der größte Teil meines Lebensunterhaltes auch heute noch aus meiner weit entfernten Heimat. Nun will ich euch aber auch den Grund meines Kommens, über welchen ihr, wie es scheint, im Unklaren sein, nicht länger verhehlen."
„Sag' einmal, guter Freund," mich dabei an den Nächststehenden wendend, „wer hat das schöne Messer, welches an deinem Gurt hängt, verfertigt?" —
„Das hat ein Bekannter von mir gemacht." —
„Wie es scheint, ist der ein sehr geschickter Mann," —
„Wenn du willst, wird er dir ein noch viel schöneres anfertigen." —
Unterdessen wende ich mich zu einem andern, der gerade einen schön geschnitzten Stock in seiner Hand hält. „Wie bist du denn an diesen Stock gekommen?" —
„Den hat einer meiner Landsleute (Omnkubtu) geschnitzt."
„Nun, der scheint seine Sache aber auch zu verstehen," —
„Ja, der ist weit und breit als ein großer Künstler bekannt." —
Ein dritter hat einen ausnahmsweise hübschen Speer und