Kapitel IV.

Von Oniaruru nach Etaneno.

Der Rest der Kompagnie wurde in drei Züge eingeteilt, und freudig rückten wir, die Gewehre wieder einmal auf dem Rücken, als echte Sandhasen, durch den einzigen, wieder be­lebten Teil von Omaruru am Nachmittag um vier Uhr ab.

Wir marschierten nur 18 km und blieben die Nacht an einer Wasserstelle, die, glaube ich, Epako hieß. Nach dem langen Reiten war das Gehen für uns, und vor allem für mich, der ich schon früher schlecht zu Fuß war, eine höchst unan­genehme Geschichte.

Ich hatte nach den paar Kilometern schon Blasen an den Füßen. Die Temperatur nachts fiel, wie oft, unter Null; aber es gab gut zu essen, denn die Ochsenwagen halten nun fast mit uns Schritt. Auch stehen wir morgens nicht mehr so früh auf, da wir ja nur für unsern Kaffee zu sorgen haben. Unsere Zeltbahn und die Decken sind schnell wieder verladen und dann geht's, wie auch an diesem Morgen, um halb sechs Uhr dem Tage entgegen.;

Wir marschierten den ganzen Vormittag bis etwa halb zwölf Uhr mit Ausnahme einer Rast von 20 Minuten. Dann wurde geruht und Mittag gekocht. Um halb zwei Uhr kam in fliegender Hast ein schwarzer Bote, in seiner hoch erhobenen Rechten an einem Stocke einen Brief tragend: Ein Wagen, der mit neun Mann der alten Schutztruppe vorausgeschickt war, läge zerbrochen auf der Päd, nicht mehr weit von der kleinen Heliographenstation Okowakuatjivi. Die Station selbst sei von etwa dreihundert Hererokriegern angegriffen und umzingelt! Die Wagenbedeckung sei in schwieriger Lage und erwarte eben-