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ist der Major von Estorff, der heute als erster mit seinen Truppen ins Gefecht kam.

Am Rande des Waterberges waren sie von Osten, wie wir von Westen des Nachts heranmarschiert. Aber noch vor Hell­werden hatten sie halten müssen. Die ersten Kugeln flogen punkt sechs Uhr singend über ihre Köpfe hinweg und sofort, als die Avantgarde Schützenlinie formiert hatte, setzte der Feind volles Feuer gegen den Angriff und versuchte dabei, mit kühnen Springen und Schleichen den linken Flügel zu umgehen und gegen linke Flanke und Rücken mit aller Kraft vorzugehen.

Es entspann sich ein schwerer Kampf mit wechselndem Glück. Die Herero setzten gegen Front und linke Flanke mehr­fach heftige Angriffe an mit Ausdauer und dem ganzen Haß ihres Volkes. Sie wollten hier Sieger bleiben.

Als die deutschen Truppen gegen ein Uhr Mittags durch einen Vorstoß dicht am Waterberge entlang und in der Front den Bach, die Hauptstellung, gerade genommen hatten, griffen die Herero mit voller Kraft noch einmal vom linken Flügel und dem Rücken an.

Der Schlag kam überraschend. Der alte Römer warf sich dem ersten Vorstoß persönlich mit wenigen Reitern entgegen. Dadurh bekamen Maschinengewehre und Bastards, die gerade den Bach überschritten, Zeit, in der linken Flanke in Stellung zu gehen.

Noch einmal loderte der Kampf hell auf; Infanterie und Artillerie griffen ein, und nach kurzem, hartem Ringen war dieser letzte Widerstand überwunden.

In regelloser Flucht zog der Feind nach Waterberg ab, von den Deutschen noch meilenweit verfolgt.

Major von Estorff blieb auf Funkenbefehl des Generals in Otjosongombe, weil Exzellenz von Trotha hoffte, den von allen Seiten auf Waterberg zurückgehenden Feind dort zum letzten Kampf stellen zu können.

Seine Abteilung von etwa sechsundzwanzig Offizieren, zwei- hundertsiebenundzwanzig Gewehren, vier Geschützen und vier Maschinengewehren hatte nach siebenstündigem Gefecht einen Verlust von zwei Offizieren und elf Reitern erlitten.

Ferner Kanonendonner hatte gezeigt, daß auch schon andere Abteilungen im Kampf waren.

Ombuatjipiro war das letzte Biwack der Hauptabteilung.