Kapitel VIII.

Der Typhus.

Auf die Nachricht, daß der Feind sich mit größerer Macht am Rande des Sandfeldes noch einmal gesetzt hätte, befahl der General nach kurzer Ruhepause eine zweite große Ver­folgung, die, weit von Norden und Süden herumholend, ver­hindern sollte, daß die Herero wieder in den jetzt freien Teil der Kolonie zurückfluteten.

Sie sollten, wenn möglich, gezwungen werden, in das Sand­feld zu fliehen.

Die Abteilung von Fiedler, zu der unsere achte Kompagnie gehört, sollte vorläufig in Waterberg, dem alten zerstörten Ort, bleiben. Alle Verwundeten und Kranken wurden auch dorthin geschafft.

Wir hatten am 11. wirklich großes Unglück. Wie unsäg­lich schwer hatten die anderen Abteilungen gegen die ge­waltige Übermacht kämpfen müssen! Uns war es nicht ver­gönnt, an geschlossene schwarze Truppen zu kommen. Mit elenden Banden, die immer gleich ausrissen, kamen wir nur zusammen.

Nur wer mit Leib und Seele Soldat ist kann unseren Kum­mer verstehen. Wie hatten wir uns auf diesen Tag gefreut, alle Strapazen stillschweigend ertragen; und nun war es nichts! Warum konnten die Herero nicht nach unserer Seite kommen?

Da liegen die anderen glücklichen Truppenteile. Die meisten sind sogar schon auf dem Marsch zum Sandfeld. Sie werden neue Lorbeeren ernten. Und wir?Wir liegen hier still!"

Ein kleiner Trost wurde uns aber doch. Es hatten sich