Kapitel XII.

Eine schwere Patrouille. Neues.

Wieder sind wir auf der heißen Päd! Aber es ist nicht mehr jeden Tag so staubig, weil wir uns augenblicklich in der kleinen Regenzeit befinden und ab und zu Gewitter den Boden mit ihren Güssen tränken. Dafür wird die Hitze immer intensiver.

Gestern, am 2. Dezember, ritten wir, dreißig Gewehre stark, unter unseres Hauptmanns Führung von Okumiparüm ab, um mit Grootfontein Verbindung zu suchen und das Ent­weichen der Häuptlingsfrau Kambazembi mit Kriegern und Vieh aus dem Sandfeld nach Norden zu verhindern. Wir marschierten am Waterberge in östlicher Richtung den Weg nach Otjahewita entlang. Ihr kennt ihn ja schon von früheren Patrouillen und kamen nachmittags an der landschaftlich wirk­lich hübschen Wasserstelle an. Wir lagerten an dem Vley im östlichen Bergeinschnitt.

Abends wollten wir dann von den drei Wegen, die nach Grootfontein führen, auf dem südöstlichsten weiter reiten, weil die Frau des toten Häuptlings Kambazembi nach Aussagen von Schwarzen in Omambonde mit Kriegern und Vieh sitzen sollte, und andere Meldungen von weißer Seite dies als wahr erscheinen ließen. Wir verfehlten jedoch wie Stabsarzt Dr, Dempwolf die Päd und schlugen nach einigem Suchen die mittlere über Esere ein.

Der Weg ist erst steil und führt in meist engem Paß durch Felsengewirr und schroffe rote Sandsteingebilde, wie sie dem Waterberg eigen sind. Aber das Gebirge ist hier nicht mehr so hoch; wir hatten es bald erklommen und ritten nun