Kapitel XIII.

Von Weihnachten bis Ostern.

Einige unruhige Tage sind wieder vorüber. Wir treckten von Okomiparum nach Waterberg zurück; nur Leutnant Kauf­mann liegt dort noch mit einer kleinen Abteilung.

Wenn er mit den letzten Sachen herübergeholt ist, steht die schöne Schlucht wohl für lange Zeit einsam. Üppiges Wachs­tum und Felsenstürze vertilgen bald unsere Spuren, und wenn nach Jahren ein Farmer dorthin kommt, ahnt er gar nicht, daß auf seinem mühsam gerodeten Gartenland schon Mohrrüben und Schoten wuchsen, daß hier weiße Menschen, eine deutsche Kompagnie, Monate lang eine Robinsonade durchlebten.

Heuf ist Weihnachtsheiligabend, und trotz unseres Dienstes erfüllt fast jeden dieses eigenartig erwartungsvolle Gefühl aus der Kindheit Tagen.

Große Überraschungen gibt es sicher nicht. Ein Tannen­baum ist wohl auf hundert Meilen nicht zu finden; aber wir schmücken ein wildes Feigenbäumchen mit blankgeputzten Pa­tronen, Sternen aus Blech und Ketten aus einem Stück blauem Packpapier, das wir schon lange für diesen Tag aufbewahrten^

Mit der Signalstation oben auf dem Berg sind wir gut Freund. Unteroffizier Zibelius gab uns zu unser aller großen Freude fünf richtige, kleine, bunte Lichtchen.

Um die Beleuchtungsfrage hatten wir uns schon einige Zeit den Kopf zerbrochen, hatten sogar schon versucht, selbst Talg­lichte herzustellen.

Der Proviant ist gerade wieder recht knapp. Die erwartete Kolonne kommt mit schlappen Ochsen schlecht vorwärts. Aber wir haben Zucker, Butter und Mehl gespart. Als ich vor einer