Kapitel XIV.

Wieder frei!

Eineinhalb Monate sind seit jener Zeit wieder ins Land gegangen, ich bin frei, heute nach langer Krankenzeit aus der Kirche entlassen.

Etwas schwach fühl' ich mich noch; ich hatte schon nach dem vierten Liegetage das Gehen vollständig verlernt.

Aber das Herz ist so froh und dankbar. Eine Kugel scheut niemand von uns, der Tod durch den Typhus, weitab von der Heimat, war mir ein Gedanke, der schwere Seelenkämpfe in meinem Innern wachrief.

Ich war überzeugt, daß es sein mußte und hatte mich lang­sam hindurchgerungen.

Nun atme ich Bergesluft und Sonnenschein mit so vollem Genießen! Wieder ist ja der Tod vorübergegangen, und ich freu' mich der lachenden Erde und unseres kraftvollen Lebens.

Wie dankbar bin ich Stabsarzt Dr. Meyer, Oberarzt Dr. Köh­ler und den Unteroffizieren für die sorgsame Behandlung.

Gerade Dr. Köhler hatte es in der letzten Zeit meiner Rekonvaleszens nicht leicht. Wir waren zu übermütig, und er behauptete eines Tages lachend:Ein Hut voll kleiner Spring­tierchen sei leichter zu behüten als drei Rekonvaleszenten? Auch erzählte er mir, daß die Hyänen und Schakale schon Sehn­sucht nach mir hätten.

Nun hole ich nach, was ich in meiner Krankheit versäumte. Ich jage tags und setze mich nachts oben in den Felsen auf Leoparden an.

Das tut mir wohl, und ich werde zusehends brauner und frischer.