Kapitel XVI.
In stiller Zeit.
In der nächsten Zeit war ich wieder viel zur Aufsicht bei den schwarzen Gefangenen kommandiert. Die Weiber sind am willigsten und fleißigsten bei der Arbeit. Ganz soviel wie deutsche Arbeitsfrauen leisten sie nicht, aber man kann sie verhältnismäßig schnell zu besseren Arbeiten erziehen.
Den Männern ist jedes Werk sehr unsimpatisch, die Frauen mußten ja in früheren Zeiten alles für sie tun. Nur Jagd und Viehzucht verstehen sie sehr gut, und sie sind mit Liebe dabei.
Aber wie ich das hier und damals in Grootfontein beobachtete, lassen auch sie sich zu wirklich guten Arbeitern erziehen. Ohne Machtmittel geht das jedoch nicht.;
Eigenartig ist, daß sich fast alle Schwarzen, vor allem aber die Bergdamara, sehr für Maschinen interessieren. Sie lernen deren Behandlung schnell und haben auch Ausdauer bei ihrer Bedienung.
Scharfe Aufsicht, vor allem bei dem Reinigen der subtileren Teile, soll notwendig sein.
Wenn wir nach dem Kriege nicht genügend Arbeiter haben sollten, können unter diesen Bedingungen Maschinen vielfach Menschenkraft ersetzen, wie in vielen anderen Ländern (Argentinien als bestes Beispiel).
Vorläufig werden wir aber wohl genügend Menschen (Herero, Ovambo, Bergdamara usw.) zur Verfügung haben, wenn die Eingeborenen etwas zur Arbeit gezwungen werden.
Eben habe ich die nicht mehr ganz neuen Zeitungen der letzten Post durchgelesen. Der Krieg in Asien muß ja sehr