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XIV. Kapitel. Medizinalpflanzen.
seit etwa 40 Jahren in holländischen und englischen Kolonien mit Erfolg kultiviert und seit mehr als 30 Jahren beteiligen sich daher außer dem Heimatlande auch Britisch-Inclien wnd namentlich Java an der Produktion der Chinarinde (Cortex Chinae), dieses unschätzbaren Mittels gegen die verschiedenen Arten des Wechselfiebers. Seit einigen Jahren haben auch die Chinapflanzungen der portugiesischen Insel Sao Thome im Golf von Guinea gute Ergebnisse aufzuweisen, und es darf daher erwartet werden, daß in den Gebirgsgegenden des benachbarten Kamerun ebenfalls die klimatischen Vorbedingungen für die Chinakultur vorhanden sind.
Der Cocastrauch, Erythroxylon Coca Lam., dessen Blätter von den Eingeborenen schon seit uralten Zeiten als Reizmittel geschätzt werden und das in der europäischen Heilkunde vielfach angewendete Alkaloid Cocain liefern, wird bereits seit längerer Zeit in einigen Teilen des englischen Kolonialreiches kultiviert. Anfangs war der Erfolg wegen mehrfacher Mißgriffe ein geringer, in den letzten Jahren dagegen mehr befriedigend. Vielleicht ließen sich am Kilima Ndjaro geeignete Stellen für einen umfassenderen Anbau finden.
