2. Verfestigter Granitgrus in der Gegend von Kilimatinde.

In den durch den Bau der Zentralbahn geschaffenen schönen Aufschlüssen an der ostafrikanischen Bruchstufe unweit Kili­matinde lassen sich auf dem Granit eigenartige Bildungen beob­achten (s. Abb. 1 auf Taf. 1), die ganz neuerdings bereits einige Male in der Literatur 1 ) erwähnt worden sind. Es sind meist ziemlich feste, hellgraue bis gelblichbraune, mehr oder minder porös-löcherige, schichtungslose und einsprenglingsreiche Gesteine, die bei flüchtiger Betrachtung, namentlich wenn man ihnen zum ersten Male an der durch tektonische Vorgänge be­dingten Bruchstufe begegnet, wohl ein liparitisches Gestein vor­täuschen können. Dieser Eindruck wird durch Einschlüsse von Blöcken eines basischen Eruptivgesteins grobkörniger Olivin- diabas und einer glasähnlichen Substanz verstärkt. 2 ) Be-

') Obst in Mitteilungen der Hamburger Geograph. Ges. 25, 2.

P. Vageleh: Über tropische sandsteinartige Verwitterungsbildungen aus Gneis und Granit. Zentralbl. f. Min. usw. 1912. H. 1, S. 89.

E. Meyer : Die ostafrikanische Bruchstufe südlich von Kilimatinde. Sonder­abdruck aus d. Jahresber. d. Schles. Ges. f. vaterl. Kultur. Breslau 1912.

Nach den beiden letzten Autoren finden sich ähnliche Gesteine in ganz ügogo!

a ) C. Uhlig erwähnt in seiner Arbeit: Der sogenannte Große Ostafrika­nische Graben zwischen Magad (Natron-See) und Laua ya Mueri (Manyara-See), Hettners Geogr. Zeitschr. 13. Jahrg., 1907, S. 502, daß ich bei Kilimatinde ein kleines Porphyrvorkommen entdeckt habe. Das fragliche Gestein fand ich 1904 am Fuße der Bruchstufe, unmittelbar nördlich der von Kilimatinde nach Mpapua führenden Karawanenstraße. Es tritt hier aus dem Boden in einer ganz flachen Erhebung heraus und erweist sich bei mikroskopischer Untersuchung als ein Trümmergestein, das eine ähnliche Beschaffenheit wie die oben näher zu beschreibenden Gesteine besitzt Meine Mitteilung an Herrn C. Uht.ig beruht also auf einem Irrtum.