Die Beobachtung erleichtert bez. ermöglicht überhaupt ein kleines drehbares Ocularprisma.
Am Fernrohre ist eine kleine Visireinrichtung angebracht, die aber doch nur helle Sterne und auch diese oft nur mit grosser Mühe zu finden gestattet. Deshalb wurde ausserdem das Instrument mit einem Sucher versehen, ohne den wohl in vielen Fällen die Beobachtungen geradezu unmöglich gewesen wären.
Die Feldbeleuchtung liefert die schon erwähnte Lampe. Ihr Messingcylinder hat in der Höhe der Flamme eine Oeffnung, durch welche das Licht durch den offenen Sucher in die durchbohrte Horizontal- axe gelangt. In dieser Axe befindet sich ein Glascylinder eingeschoben, dessen der Lampe zugewendetes Ende senkrecht abgeschliffen und mit einem randirten Kopf versehen ist. Das andere Ende reicht bis in das Fernrohr hinein und ist unter einem Winkel von 45 0 abgeschliffen. Oeffnet man die drehbaren Deckel im Cubus des Suchers, so kann man mit Hülfe des randirten Kopfes den Cylinder so drehen und schieben, dass das Licht in der gewünschten Stärke in das Ocular gelangt. Die Glasröhre sorgt dafür, dass alles Licht, das in das eine Ende hineingelangt, an den Wänden vielfach total rerlectirt für die Feldbeleuchtung nutzbar gemacht wird, während ohne dieselbe etwa nur der 20. Theil in das Fernrohr gelangen würde.
Schliesslich sei noch erwähnt, dass an dem unteren Teller zwei Griffe angebracht sind, um bei einer Drehung in Azimuth eine Berührung des Fernrohres zu vermeiden.
Es mögen hier noch einige Constanten des Instrumentes mitgetheilt werden. Der Abstand der horizontalen Striche im Fernrohre beträgt 5s"-4- Zum Zenithteleskop gehören 2 Libellen von Pessler in Freiberg i. S. Dieselben sind auf dem Niveauprüfer der Leipziger Sternwarte untersucht worden, wobei sie sich als sehr brauchbar erwiesen haben. Es sind am Ende zugeblasene Libellen mit Kammern. Zugekittete Libellen waren von vornherein ausgeschlossen wegen der hohen Temperaturen, denen sie ausgesetzt werden mussten. Bei diesen Untersuchungen ergab sich der Werth eines Theiles von
Nr. 28894 zu 2 r .'2i Nr. 28896 zu 2.17
Die letztere ist zur Verwendung gekommen, während die andere zur Reserve mitgegeben war.
Der Chronograph.
Will man solchen Ortsbestimmungen die möglichste Genauigkeit geben, so ist der Chronograph, d.h. die elektrische Aufzeichnung der beobachteten Zeitmomente, erforderlich.
Von der Leipziger Sternwarte wurde leihweise ein Punctchronograph mit Federantrieb von Fuess überlassen, der vermöge seiner compendiösen Construction — die Papierrolle befindet sich z. B. in dem Kasten, auf dem das Triebwerk montirt ist — sich zu einer Reise sehr gut eignet, und der sich auch gut bewährt hat.
Er wurde in der Werkstatt der Sternwarte speciell für den gegebenen Fall mit einigen kleinen Verbesserungen ausgestattet, deren Aufzählung hier zu weit führen würde.
Die Secundensignale sollte ein elektrischer Zähler mit Ankergang liefern, der nach den Angaben von Professor Bruns probeweise von dem Leipziger Uhrmacher Wille gebaut wurde. Es sollten dadurch die hohen Kosten der Anschaffung eines Chronometers mit elektrischem Contact vermieden werden. Dieser Zähler gleicht im Aeusseren einem Chronometer, das Viertelsecunden schlägt. An Stelle des Zifferblattes befindet sich ein grosses Rad mit 60 Zähnen, welches sich in der Minute einmal herumdreht. Auf diesem Rade schleift eine vom Werke isolirte Feder, die mit dem einen Pol der Batterie in Verbindung steht, während die andere Zuleitung mit dem Werke verbunden ist. Berührt die Feder nun einen Zahn, so wird der Strom geschlossen und auf dem Streifen des Chronographen ein Punct gemacht. Um nun unter den vielen Puncten sich leicht zurechtfinden zu können, sind nach einer auf der Leipziger Sternwarte angewandten Methode von genanntem Rade folgende Zähne weggefeilt worden: 1, 11, 21, 31, 41, 51, 59. Es fallen daher auf dem Streifen die entsprechenden Puncte fort, und es ist so ausserordentlich leicht und bequem, sich auf dem Streifen zurechtzufinden. Der Zähler ist nach Sternzeit regulirt und hat sich als brauchbar erwiesen, denn innerhalb 3 bis 4 Stunden scheint er regelmässig gegangen zu sein, doch hafteten dem vorliegenden ersten Exemplar dieser Art noch manche Mängel an, die eine sorgsame Behandlung des Werkes nöthig machten. In der letzten Zeit blieb er öfter stehen, so dass mir einige Male nichts übrig blieb, als ihn ganz aus einander zu nehmen und nachzusehen, an Bord eines Schiffes eine heikle Arbeit, aber es war die ultima ratio.