8.5

ANHANG.

Zum Schlüsse sollen hier noch die Resultate einiger Arbeiten angeführt werden, welche nicht zum Programm gehörten, sondern gelegentlich oder auch auf speciellen Wunsch des Commandos ausgeführt wurden. Hauptsächlich waren dies Azimuthbestimmungen, doch konnten dieselben nur in wenigen Fällen ausgeführt werden, einmal, weil die Bestimmung der Längen und Breiten und die zugehörigen Rechnungen völlig die Zeit eines Einzelnen in Anspruch nahmen, dann aber auch aus folgendem Grunde.

Die Festlegung von Azimuthen an allen astronomischen Puncten wäre ja für die spätere Vermessung erwünscht gewesen, doch ist dazu unbedingt nöthig, dass das betreffende Object, dessen Azimuth bestimmt werden soll, unveränderlich ist. Es hätte das an fast allen Puncten nur durch Errichtung eines zweiten Pfeilers erreicht werden können. Da aber naturgemäss die Azimuthbestimmung erst nach Fertigstellung der Pfeiler ausgeführt werden kann, was für Längen- und Breitenbestimmung nicht nöthig ist, so würden sich durch die Ausführung von genauen Richtungsbestimmungen bei den herrschenden Witterungsverhältnissen nicht nur die Arbeiten sehr verzögert, sondern es würde durch die hierdurch bedingte längere Dauer der Reisen der Werth der Längen sich sehr vermindert haben. Im übrigen ist noch zu bedenken, dass in der Wildniss solche Pfeiler keine allzulange Lebensdauer besitzen dürften, sei es dass die Elemente oder die Eingeborenen an ihrer Zer­störung arbeiten. In solchen Fällen ist das Azimuth verloren, die Länge und Breite aber nicht, wenn man nur den Platz des Pfeilers wiederfindet.

Da eine genaue Triangulation im Schutzgebiete im allgemeinen aus Terrainschwierigkeiten wohl kaum ausgeführt werden wird, wenigstens nicht in nächster Zeit, so wurden die Beobachtungen nicht mit dem grossen Universalinstrument, sondern mit einem kleinen 5 zölligen Instrumente angestellt, dessen Transport und Aufstellung sehr viel weniger Mühe und Zeit beanspruchte.

Diese Arbeiten mögen hier chronologisch geordnet folgen.

Jaluit.

Wie schon früher erwähnt worden ist, war im Hafen von Jaluit ausser dem Hauptpfeiler noch ein zweiter gebaut worden, nicht weil hier eine genaue Azimuthbestimmung sehr erwünscht gewesen wäre, sondern mehr um versuchsweise mit den an Bord befindlichen Instrumenten eine kleine Triangulation ausführen zu können.

Um die Entfernung der beiden Pfeiler zu ermitteln, wurde auf den Eisenbahnschienen der Hauptlandungs­brücke eine kleine Basis gemessen (Tafel VII, Fig. i,AB), daraus dann die Strecke P T I\ bestimmt und aus dieser die Entfernung P T P 2 . Ausserdem wurde von den 3 Puncten P T , P 2 , P z die auf dem Hafenriffe stehende Bake eingeschnitten und damit deren Lage bestimmt.

Die erwähnten Puncte haben folgende Bedeutung: P z Hauptpfeiler, P 2 Azimuthpfeiler, P 3 ein Leucht­bolzen in einem Korallenblock südlich der Landeshauptmannschaft, A und B Endpuncte der Basis, durch Leucht­schrauben in den Schienenschwellen markirt. Die Puncte wurden durch aufgesetzte Miren sichtbar gemacht.

Diese kleine Triangulation wurde ausgeführt mit den 3 Gehülfen, welche in Abwesenheit des Schiffes an Land zurückblieben.

Zunächst wurde an 2 Tagen die Basis mit Hülfe eines Stahlmessbandes sechsmal gemessen. Dieses Messband hat an beiden Enden je ein zur Länge senkrechtes Lineal, dessen Schneide das Ende des Bandes defmirt. Die Messung wurde so ausgeführt, dass das Band von 2 Gehülfen gespannt wurde, dann wurden