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An der Küste erheben sich über hohen Felswänden, an denen die Brandung ihren Gischt haushoch emporspritzt, Sanddünen, die landeinwärts in wellen­förmiges Steppenland übergehen, das aber, weil wassertos, 23 Tagereisen weit so gut wie keine Vegetation zeigt. Da und dort tauchen Granitkegel aus dem Sandmeer auf, und geben dem Reisenden auf seiner Fahrt im Ochsenwagen gewisse Anhaltspunkte beim Abmessen der Distancen, die noch zurückzulegen sind. Die 8 Paar Ochsen vor dem Wagen schleppen langsam und bedächtig ihre Last die Höhe hinan. Will man vorwärts kommen, dann muß man ihnen Zeit lassen. Eile kann hier verderblich werden. Läßt man die Ochsen alle 1000 Schritt nur 1 Minute Athem schöpfen, ziehen sie gleichzeitig an und werden über dem Stehen nicht kalt, dann kommt man, werden die Nächte mitbenützt, endlich doch vom Fleck und über diese beschwerlichen Parthien hinweg seinem Ziele näher. Erst von den westlichen Ausläufern einer von Nord und Süd streichenden, regellosen Felsenkette an, entdeckt man zarte Gräser. Von hier bis an die See und wieder zurück müssen die armen Zug- und Schlachtthiere fasten; also fünf bis sechs Tage lang, oft noch länger. In günstiger Zeit bieten nur die salzigen Quellen /tt-//</KM<r und ///«o-LHorEö Erquickung. Hat man die Quelle die

besseres Wasser bietet und inmitten grandioser Granitfelsen liegt, hinter sich, dann liegt die 810 deutsche Meilen breite Tirasfläche vor dem Auge aus­gebreitet. Diese kann als schönes Weidefeld betrachtet werden, erschwert aber durch ihren Sandboden die Fahrt, weshalb man in der Nacht über die schwierigsten Stellen hinwegzukommen sucht.

Ist auf der Weiterreise nach Osten die A<rm-<7«os, Löwenpforte, passirt, so tritt man, die Station Bethanien schon eine Meile im Rücken, in ein anderes, mehr in sich geschlossenes Gebirge ein, Znnebelflüche, genannt.

Seine höchsten Kuppen sind nordwärts unter dem südlichen Wendekreis zu finden. Vom Oranjefluß im Süden durchbrochen, erstreckt es sich bei 56 deutsche Meilen Breite tief in das englische Gebiet hinein. Sowohl hier, wie auch auf der Westseite dieses Gebirges haben englische Private, wie auch Gesellschaften nicht ohne Erfolg nach Kupfer gegraben; der Transport des Erzes auf Ochsen­wagen steht aber der Rentabilität des Unternehmens hindernd im Wege.

Zahllose periodische Regenbäche und Rinnsale durchschneiden das Hochland.

Die westliche Bergwand erhebt sich kühn und schroff aus dem Labyrinth am

Fuße wild durcheinander geworfener Felsblöcke. Die östliche Seite dacht sich weniger schroff in das Becken des Rothsandsteines, c/o/-o-feld geheißen, ab. Etwa io außerhalb des südl. Wendekreises bricht der //o^S, Fischfluß, aus dem Gebirge in die südwärts verlängerte rothe Thalebene hervor, bahnt sich an dessen östlichen Abhängen seinen Weg, und nimmt, ehe er sich in den Oranje ergießt, den von Nordwest kommenden auf. Die wasserreichsten Zuflüsse des

/Zok- von der Zwiebelebene herab sind der Blumfischfluß,

///MoL u. a., und der /asaö und AamoL von Nordosten her. Zwischen dem

27 und 280 s. Br. erhebt sich ein gewaltiger Gebirgsstock, ///.<r,<rs Steinfeld