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Ist es ein Auge vom Löwen, das gezeigt werden kann"? die Sache ist nicht reif, sie will erfahren sein.

Wenn der Dachs einen Schwanz bekommt, gebe ich's dir" ^ so wenig das geschieht, so wenig erhältst du was.

Es kommt kein Gras auf" einer ist im Wettkampf so stark wie der andere.

Er hat die Wahrheit nicht geschmeckt" -- seinen Sinn nicht durchführen können; u. s. w.

In einem früheren Abschnitt wurde schon angedeutet, daß die Eingeborenen auf dem Gebiete der Dichtung nicht ganz unproductiv sind. Im Thierepos besingen sie die Heldenthaten ihrer tapferen Zeitgenossen, die allmählig zu Heroen gestempelt werden. Der Schakal muß seinen Namen hierzu am häufigsten her­geben. Von vielen sei hier nur eine Fabel citirt:

Eines Tages fand der Schakal ein Schaf im Felde, trank dessen Milch, ließ es stehen und ging seines Weges weiter. Als er sich ziemlich weit entfernt hatte, bekam er Reue, daß er es so stehen ließ, kehrte um und schlachtete es. Durch das Essen von vielem Fett bekam er großen Durst. Er hing daher den größten Theil des Schafes au einem Baume auf, und kehrte mit einem kleinen Nestchen Fleisch nach Hanse zurück. Hier verbarg er auch das Wenige noch, daß kein Mensch es sah. Als die Leute aber seinen großen Durst bemerkten, schöpften sie ihm Wasser und stellten es vor ihm hin. Da rief er:Schnell, schnell, gebt mir Wasser." Sie erfüllten seine Bitte- Indem er das Wasser nahm, vertrocknete es in dem Bambus. Da gab er das Gefäß zurück und sagte:Geht schnell und schöpft mir anderes Wasser." Hineinsehend sagten sie:Da ist ja Wasser." Auch der Schakal sah es, nahm es wieder, aber an seinem Munde vertrocknete es wieder. Da wurde er böse und sagte:Rasch gebt mir anderes." Sie schöpften ihm anderes, er wollte schnell trinken, meinend dies sei gut, aber es ging wieder so. Da frugen die Menschen ihn:Hast du nicht das ---Sonnenschaf geschlachtet?" Er antwortete:Ich habe ein

Schaf geschlachtet, wußte aber nicht, daß es ein sa-w-Ans war." Die Menschen erwiderten:Das ist es," und frugen:Hast du noch von dem Fleisch?" Er­jagte:Ich habe." Da sagten ihm die Menschen:Geh schnell, und wenn du zu dem Platze kommst, wo dir geschlachtet hast, dann wirf das Fleisch weg und sage: werde dasselbe Geschöpf. Er that also; aber seiner

kranken Augen wegen steckte er nur ein klein wenig Fett in sein Hirtentäschchen. Wiedergekehrt frugen sie ihn:Hast du alles weggeworfen?" und er sagte:ja." Da lies der Schakal selbst zum Wasser, um zu trinken, aber während dem ver­trocknete es abermals. Zornig stieg er nun auf eine Dorn-Akazie und sprang von oben herab ins Wasser; das war aber aufgetrocknet. Dann schnitt er sich ein Schilfrohr ab; als er es gereinigt hatte, schlich er zum Wasser, steckte es hinein, aber indem er sog, vertrocknete es. Da frugen ihn die Leute:Hast du nicht noch ein klein wenig von dem Ding übrig behalten?" Er sagte:Ich