einer Silbe, eines Wortes haben sie ihren Platz, müssen aber mit dem nächsten Vocal oder Consonanten so enge wie möglich verschmolzen werden; und hierin steckt eben sür Anfänger die große Schwierigkeit. Die sonst so rede- fertige Zunge ist so ungeschickt und träge, andere als bisher gewöhnte Bewegungen zu machen, damit die ausströmende mit der eingesogenen Luft verbunden und verarbeitet zu verstehbaren Tönen herausgebildet werden. — Der Schnalz gibt dem reinen Wurzelbegriff eine andere Bedeutung. Wird er verwechselt, wird er weggelassen, wo er hingehört, oder hinzugefügt, wo er nicht fein soll, dann entstehen böse Sprachfehler.
k. Beispiele hierzu. Eine Wurzel « heißt weinen, mit verändertem Ton gesprochen, trinken; /« einen Lappen, Schwamm ausdrücken; /«feucht, naß; //« waschen; /« scharf; Loch; /«/> Wassergraben; Fluß; Speichel. —
Eine rege Phantasie findet in der Wurzel s mit den Suffixen und /^ä« Anklänge an Grundbestandtheile einer Dogmatik. Z. B. /m-a heißt: die Lust nach etwas ungenügend befriedigen; Frucht vom Baume holen; ö nach Herzenslust essen; ö- Fehler, Makel; //o--6 sündigen; //o,-» gebären; /ä-//e/z« nackend sein;//<7 sterben; /s stinken; lösen; erlösen. Ein Stamm A« heißt: zu Grunde gehen; /AK gegen Regen sich schützen, irgendwo unterstehen; //AK Buskopjagen; //.-« gegen den Feind anstürmen; ^A« hineingehen; /.A« Wiederaufraffen eines halb todt geworfenen Stück Viehs. Das Wort »«mr heißt um etwas herumgehen; //»Km kosend sich jemand um den Hals hängen; //,r«mr im Zweifel, im Kopf durcheinandersein; herumspringen; /-ramr
umzingeln; //nKmiHs herumdrehen; / ein Kind im Arm, auf dem Schooß umschließen; ^Karoß, Schafpelz in den man sich einhüllt. Nur zwei Beispiele seien noch angeführt, um zu zeigen, wie Schnalze den Stämmen eine andere Directive zu geben vermögen. Das Wörtchen //E heißt schlafen; ^ sm/,.6 schlummern; Schlaf. Das Wort M-r.s Ende wird
umgebildet, indem man § fallen läßt und dagegen das Suffix des /'sm. ck««/ ?'K anhängt, KMi'K Ecke (zwei sich berührende Seiten).
§. Specifischer Character der Schnalzen. Jeder Schnalz liebt ein Gebiet der Gedanken, die unter einen Grundbegriff sich summiren lassen. So dient z. B. der Dental gerne solchen Stämmen, die eine Jntensivität andeuten als: Ausdehnung, Sammlung, Zusammenziehung, Vermehrung, Verkettung, Zuwachs, Arbeit, Fülle, Gemüthsstimmung, Ton, Geruch rc. Ter Lataral hält's mit den Begriff der Zeit, der Dauer, Fortgang, Bewegung, Wiederkehr, Fließendem, Unbestimmtem, Zweifelhaftem, Unsicherem u. s. w. Der Cerebral ist Choleriker, will herrschen, liebt Begehrenswerthes, das Ueberlegene, Characteristische; hält was auf Trennung, Durchlöcherung, Zn- sammenziehung der Theile; dient dem gern was spitz, fest, bestimmt, hart, schmal, lang, aufrecht, auch was flach und stumpf ist. Der Palatal drückt vor allem die Trostlosigkeit im Raume aus; fit also zu finden bei den Begriffen der Hohlheit, Schwere, Tiefe, Härte, Druck, Rolleu, Wüste,