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Furcht, Stille, Dunkelheit. Merkwürdiger Weise weist schon der Klang jedes Schnalzlautes auf die Arbeitsstätte hin, wo er sich am liebsten beschäftigt.

Da die Schnalze nur bis zu einer gewissen Klangstärke sich Hervorbringen lassen, während die übrigen Silben und Worte je nach Belieben sehr laut oder mäßig ausgesprochen werden, eignet sich die Nama-khoi-khoi-Sprache zum Vortrag vor großem Publikum nicht, im gewöhnlichen Verkehr bleibt sie aber noch lange das Medium, den Herzen nahe zu kommen und die Sitten umzugeftalten.

Publicirt wurden verschiedene Fragmente der heiligen Schrift von Missionar Knudsen und Vollmer; eine Formenlehre von 7 Missions-Inspektor Wallmann; eine englische Grammatik von Missionar Tindal. Anno 1866 erschien das Nama- Testament, biblische Geschichte, Katechismus. Anno 1872/73 die Psalmen und ein Liederbüchlein von Missionar Krönlein. Ein Wörterbuch und brauchbare Grammatik fehlen leider noch.

XI. Miskonsgeschichtliches.

Es ist bezeichnend, daß vor 80 Jahren es deutsche Missionare waren, die im Dienst der Londoner Missionsgesellschaft unter dem Stamm der /</«E- die erste Station im Groß-Nama-Lande, Warmbad, anlegten. Nach mehrfachem Wechsel übernahmen wesleyanische Missionare 1834 die Station. Längere Vacanzen traten ein, und schließlich übergaben diese die Station an den rheinischen Missionar Weber 1867. Die Nähe der englischen Colonie, welche die Einfuhr von Branntwein erleichtert, gereicht dort den Leuten zum Nachtheil, und der Häuptling verschwendet das Geld, das ein englischer Magistrat ihm auszahlt, zu seinem und seiner Unterthanen Verderben.

Vor genau 70 Jahren gründete ein anderer Deutscher Namens Sch me len mit englischem Gelde die Station Bethanien unter dem Stamm der /«Mas So schön das Werk blühte, zeigte sich's doch auch hier, daß längere Abwesenheit des Missionars im Bunde mit der Dürre des Landes und der Unbeständigkeit der Einwohner ihnen nachtheilig wurde. Vom Jahre 182542 blieb die Station unbesetzt und zerfiel. Der rheinische Missionar Knudsen nahm sie wieder auf. Er hat viel Freude und viel Leid dort erlebt. Vorübergehend hat Missionar S. H ahn die Gemeinde bedient. Ihm folgte 1853 Missionar K reft, der sie leitete bis zu seinem Tod 1878. Sein Nachfolger Bam trat 1879 ein. Halten die Agenten des deutschen Handlungshauses Lüderitz laut Versprechen den Branntwein fern, dann wird, wenn sonst keine Störungen eintreten, ein Zusammenwirken deutscher Missionare mit deutschen Culturbestrebungen der Gemeinde ebenso zum Segen gereichen, wie früher viele andere ihnen zum Fluche wurden.

Im Jahre 1845 legte Missionar Kleinschmidt, nachdem er etliche Jahre bei Jonker Afrikaner gewesen, die Station Rehobot für die ///^o«-/A««-/,</o«s