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(namas) an. Seine Erfahrungen gleichen denen seines Schwiegervaters Schwelen. Die schön aufblühende Gemeinde erlebte mehrmals schwere Prüfungszeiten, erwachte übrigens auch wieder zu neuem Leben, bis Jonkers Kriegslust die Station schwer bedrohte. Der Stamm wunderte zu seinen Verbündeten ins Hereroland aus, wurde unterwegs überfallen, der treue Missionar, der seine Pflegebefohlenen nicht verließ, erlag aber kurz darauf, 1864, den Reisestrapazen. Unter dem Missionar Böhm sammelten die Zerstreuten sich wieder an verschiedenen Orten, schließlich zu Ameib. In Folge des Anno 1880 wieder ausgebrochenen unheilvollen Krieges nahmen die einstigen Rehobother nach einigem Schwanken für ihre Blutsverwandten Parthei und gingen mit ihnen zu Grunde. Missionar Böhm bedient seit einigen Jahren die w/Es, auch genannt, auf
englischem Gebiet an der Walfischbai; und Rehoboth wurde 1871 von colonialen Bastarden mit ihrem Missionar Heidmann besetzt. Ihre Anlehnung an die Hereropolitik innerhalb Groß-Nama-Lands war der braunen Raye ein Dorn im Auge. Bei Ausbruch des neuesten Krieges waren sie gezwungen, mit ihren braunen Blutsverwandten zusammenzugehen. Durch ihren einseitigen Friedensschluß mit den Herero zogen sie sich die Rache der gährenden braunen Nachbarn zu. Unter solch unsicheren Zuständen kann das Gemeiudeleben nicht nach Wunsch gedeihen.
Einen verhältnißmäßig ruhigeren Entwickelungsgang durchlief die Station Bersaba, welche 1850 von Missionar S. Hahn für die gegründet wurde. Zwei Jahre später wurde Missionar Krönlein der Nachfolger des erkrankten S. Hahn. Er fand schon eine Christengemeinde von etlichen 100 Seelen vor, deren Wohl dem treuen Presbyter Christoph Tibot am Herzen lag, noch ehe der Stamm einen eigenen Missionar erhalten hatte. Nach dein Ableben ihres frommen Häuptlings Paul hat der Stamm eine Krise glücklich überftanden. Als der Superintendent Krönlein 1877 das Land verließ, wurde Missionar Hegner sein Nachfolger.
Die Station Hoachanas ist 1853 von Missionar Vollmer für den Stamm der.</6r'-//L/Es (namaH aufgerichtet worden. Der Capitain dieses Stammes war der nominelle Oberhäuptling sämmtlicher Namastümme. Als Anno 1864 der Krieg an der nördlichen Landesgrenze sich entsponnen hatte, ergriff auch ihn das Kriegsfieber wieder zu seinem eigenen Schaden. Als sein Missionar vom Cap zurückgekehrt war, standen die Dinge schlimmer im Lande, wie zuvor. Um auf seine Leute einwirken zu können, zog er mit ihnen nach ins Feld, entschlief aber an einem Unterleibsleiden auf dem Schauplatz der Kämpfe im Februar 1867. Bis ins Jahr 1874 war die Station verwaist. Von da an nahm Missionar Heider sie wieder auf, gründete auch den Außenplatz Hatsamas mit dem Gehülfen Daniel. Nach siebenjähriger Thätigkeit entschlief Missionar Heider. Ihm folgte Missionar Judt 1882. Der Stamm sah innerhalb 12 Jahren 4 Häuptlinge einander folgen, — was neben den Kriegsnnruhen die Genrüther des Volkes nicht zur Ruhe kommen ließ.