15 000 Menschen. Die Flußniederungen dieser Gebiete sind sehr fruchtbar ; es könnte Reis gebaut werden, Baumwolle vielleicht; die öl- palmenkultur kann von Udjidji aus nach Osten getragen werden. Auch am Mlagrassi und Gombe könnten ölpalmen gepflanzt werden. Die ölpalme von Usumburu liefert nach meinen auf der Mission Buhonga mit Hilfe des Pater Oberen Grün angestellten eingehenden Versuchen bei europäischer maschineller Ausbeute aus 75 kg Früchten, die sie im Jahre gibt, 10—12, in manchen Fällen 15 Liter Öl und 11 — 12 kg nutzbare Kerne. Wenn sie bei Udjidji und am Mlagrassi nur 10 Liter öl und 10 kg Kerne bringen würden, müßten 20000 Palmen 200000 Liter Öl und 200 000 kg Kerne geben = 200 Tonnen, ölpalmenkerne haben in Ostafrika für die Eingeborenen gar keinen Wert; sie könnten von Udjidji und vom Mlagrassi nach Daressalam bis 45 Rupien Fracht die Tonne vertragen. Dazu kommen aus Süd- Uha vielleicht 50—80 Tonnen Häute. Siedeln sich einige Europäer in Süd-Uha an, so gibt es bald heraufgehende Frachten; eine Menge europäische Artikel wird auch Udjidji - Kigoma konsumieren, das als Endpunkt der Bahn eine große Wichtigkeit erhalten wird.
West-Urundi und die Zentralbahn.
Es ist vorher darauf hingewiesen worden, daß infolge des. Straßenbaues im Nordwesten der Kolonie auf den Viktoriasee zu der Handel des Nordwestens zur englischen Bahn geht. Das wird auch so bleiben nach Ausbau der Zentralbahn nach Udjidji und Einrichtung eines Dampferverkehrs auf dem Tanganyika. Die Gombe- und Mlagrassi-Niederung, Süd-Uha werden natürlich der Zentralbahn zufallen, ferner derjenige Teil von Urundi, der nicht weiter als etwa. 4 Tagemärsche zum Tanganyikasee hat. Den übrigen Teil des Nordwestens wird die schon geschilderte Händlerorganisation der Araber und Inder nach wie vor zu Gunsten der englischen Bahn ausschöpfen. Über das westliche Urundi, das ich von Buhonga am Tanganyika nach Mission Mugera durchzog, gibt folgende Schilderung in der „Deutschen Tageszeitung" vom 26. September (No. 489) ein anschauliches Bild:
„Einige Wochen vor meinem Marsche war in den Mpungwe- Bergen, zwei Tagesmärsche südwestlich Mujagga eine Händlerkarawane überfallen worden; im allgemeinen ereignet sich aber wenig in Urundi. Die Warundi sind friedliche Ackerbauer. Dabei führen sie ein ausgezeichnetes Familienleben, und die Männer greifen allerdings leicht zum Speer, wenn Händler und Askaris, im Glauben, sie
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