günstigen Boden gefunden; besonders im Mtara-Walde haust die Schlafkrankheit fürchterlich. Nach dem Bericht des Kegierungsarztes Dr. Penschke haben im Walde vor zwei Jahren noch 1840 Personen gelebt; seitdem sind 300 Männer und 250 Weiber gestorben. Von den verbliebenen 1290 Einwohnern sind 300 Männer, 200 Frauen und 390 Kinder angeblich gesund; schlafkrank sind 100 Männer, 100 Weiber und 200 Kinder. Von den angeblich Gesunden hat Dr. Penschke einen Teil untersucht; er fand über 70% mit geschwollenen Nacken­drüsen, die das erste Anzeichen der Schlafkrancheit sind. Diese summarischen Zahlen, vom Mtualen Luasamanga, der ziemlich in­telligent, aber doch ein Neger ist und von der Bedeutung der Statistik keine Ahnung hat, und vom Aufseher des Arztes im Mtara-Walde gegeben, können natürlich nur sehr wenig Anspruch auf Zuverlässig­keit erheben; aber sie geben doch ein Bild vom Wüten der Seuche im Mtara-Walde. Ferner sind nach Meldung des Mtualen Luasamanga in seinem Gebiet vom 19. Juni bis 9. Juli 1911 nicht weniger als 34 Todesfälle an Schlafkrankheit vorgekommen. In der gleichen Zeit starben bei den Mtualen Maqualuzo und Kiogoma 13 und 14 Personen an Schlafkrankheit. In drei Wochen starben also in einem Gebiet im Umkreise von 15 km um Usumbura 61 Personen an der gefähr­lichen Seuche. Es mögen nun in diesem Gebiet an 20000 Menschen wohnen; wenn davon aber wöchentlich 20 und jährlich 1000 an Schlaf­krankheit sterben, so ist das erschreckend viel. Infolge des Auf­tretens der Schlafkrankheit in den Ölpalmenwäldern sind sie für den Verkehr gesperrt; nur diejenigen Leute können hinein, die in den Wäldern leben. Für eine rationelle wirtschaftliche Ausbeute scheiden die großen Bestände bei Usumbura also auf eine Reihe von Jahren zum großen Teile aus; ehe mit ihnen gerechnet werden kann, muß durch eine Reihe von Maßnahmen erst ihre Sanierung durchgeführt werden.

Können die Bestände bei Usumbura teilweise ausgebeutet

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So trübe hinsichtlich der ölpalmenausnutzung die Lage bei Usumbura ist, ist sie doch nicht derart, daß nicht die Förderung der Kultur energisch versucht werden sollte. Es gibt in den Bergen bei Usumbura eine Reihe lichter Bestände, die als frei von Schlafkrank­heit gelten können. So stehen im Bergkessel bei der Mission Buhonga etwa 1200 ölpalmen, im Tale davor am Kanigi-Flusse, noch in den Bergen, mindestens die gleiche Anzahl. Wenn man von Buhonga nach Usumbura geht, stehen im Tale eine halbe Stunde von der 3* 35