tragen, soll diese Wirtschaftsmöglichkeit nicht weiter ins Auge gefaßt werden. Uberhaupt wollen wir zunächst nur mit 600—700 Tonnen Kernen rechnen, die nach 3 Jahren zur Verfügung stehen können. Bei 40 Rupien pro Tonne geben sie 24000—25 000 Rupien Frachteinnahme.
In Urundi ist die Anlage einer Floischkonservenfabrik möglich, die auch 100—200 Tonnen Frachten liefern wird; Fische werden vom Nordende des Tanganyika, wo eine sehr zahlreiche Fischerbe- völkerung wohnt, von den südlichen Buchten bei Kirando und Kala versandt werden.
Den Anbau von Zuckerrohr in der Luitschi- und Gombe- Niederung wird man im Auge behalten müssen. Zucker wurden 1105 Tonnen zum Preise von 382 692 Mk. in die Kolonie eingeführt; die Tonne wertet also im Großhandel 340 Mk. Zucker, bei Udjidji und der Gombe-Mlagrassi-Niederung gewonnen, müßte also einen Teil der Kolonie gewinnen können.
Die Gebiete im Süden des Tanganyika.
Im Süden des Tanganyika verspricht zunächst einmal Ufipa eine sehr günstige Entwickelung. Es erstreckt sich etwa von der Mission Karema bis zum Südende des Tanganyika und vom See zur Ruckwa-Senke hinüber. Nach Südosten schließt sich Unyika an. Beide Gebiete sind nicht zu stark bevölkert, immerhin mögen sie zusammen 150 000—180 000 Einwohner haben. Sie sind im Durchschnitt 1500—1600 Meter hoch. Ufipa ist in vielen Teilen baum- und strauchlos und hat prächtige Hochweiden für Vieh, reiche Bewässerung; Unyika ist auch Viehzuchtland, aber weniger begünstigt als Ufipa. Uber den Viehstand beider Länder fehlen bestimmte Angaben; in Ufipa muß er bedeutend sein. Die Wafipa und Wan- yika — beides ganz fleißige Stämme — bauen Mais, Eleusine, Bataten, Sorghum vor allem auch Erdnüsse an. Erdnüsse würden auch da im Süden so billig einzukaufen sein, daß der Transport bis zum Weltmarkt möglich wird. Der Doppelzentner Erdnüsse kostet in Ufipa und Unyika schwerlich mehr als 10—11 Rp. Selbst bei 5 Rp. Trägerlohn und Fracht wäre er bis Daressalam mit 15—17 Rp. belastet, wozu 3 1 / 2 Rp- Seefracht und Spesen bis Hamburg kommen würden. Das gäbe 18'/ 2 —20'/ 2 Rp- = 24,7 bis 27,3 Mark; ungeschälte ostafrikanische Erdnuß bringt aber 33—34 Mark pro 100 kg. Ufipa würde als gutes Siedlungsgebiet für Europäer in Frage kommen, die dort europäisches Gemüse und Getreide (Absatz im Minengebiet 40