VII. Schlußwort.

Es sei uns zum Schlüsse vergönnt, noch ein gewisses Facit zu ziehen und die Frage zu beantworten, ob wir das, was wir mit unserem Unternehmen gewollt haben, auch erreicht.

Zunächst hat sich gezeigt, daß für eine Studienfahrt, wie die unsere, in Deutschland nicht allein Interesse (das war ja kaum zu be­zweifeln), sondern auch Geld genug vorhanden ist, um die nötige Zahl von geeigneten Teilnehmern zusammen zu bekommen. Zu bedauern ist freilich, daß es, wie die Dinge jetzt liegen, nur vermögliche junge Leute oder solche, die bereits über eigenen Verdienst im Berufe verfügen, eine solche Eeise mitmachen können. Mit anderen Worten, es ist bedauerlich, daß nicht Fonds vorhanden sind, aus denen weniger Begüterten zur Teilnahme Bei­hülfen gegeben werden. Für junge Künstler, für junge Sprachforscher stehen Mittel zur Verfügung, um ihnen Eeisen nach dem Auslande zu ermöglichen, auf denen sie sich in ihrem Fache vervollkommnen und weiterbilden. Die stiefmütterliche Behandlung, die gerade die Na­turwissenschaften soweit es sich nicht um technisch angewandte handelt im Unterrichte nicht allein, sondern im ganzen öffentlichen Leben überhaupt bisher erfahren haben, zeigt sich auch darin, daß für ihre Jünger nur vereinzelt und an wenigen Stellen das vorhanden ist, was der Neusprachler, der Künstler überall findet, Beisestipendien. Die Errungenschaften der Physik und Chemie in der Neuzeit, der gewaltige Einfluß, den sie auf unser ganzes modernes Leben ausüben, der unge­heure Fortschritt, den die Fächer der Biologie dadurch errungen haben, daß sie sich aus ihrer bescheidenen und man kann wohl sagen, etwas despektierlichen Stellung als beschreibende Wissenschaften befreit und sich zur Stufe von erklärenden Wissenschaften aufgeschwun­gen haben: sie sind eine Gewähr dafür, daß die Naturwissenschaften die ihnen so lange vorenthaltene Gleichberechtigung neben den Geistes­wissenschaften in der Ausbildung unserer Jugend und in unserem gan­zen Leben überhaupt erkämpfen werden. Dann wird wohl auch für ihre Jünger etwas besser gesorgt werden. Einen Schritt in dieser Bich- tung, klein noch, aber doch einen Schritt von prinzipieller Bedeutung, hat die Stadt Breslau getan, indem sie eins der für ihre Oberlehrer der neueren Sprachen zum Aufenthalte im Auslande ausgeworfenen