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Livingstone's Leben.
bräunt und ergraut durch Jagd und Forschung unter der Sonne Afrikas; daneben Rigby, Moffatt und Webb, der Pathe des Lua- laba und treue Freund des Dahingeschiedenen, der ihm die vom Tod dahingeraffte Gattin hatte begraben helfen; ausserdem Colonel Shelley vom Ngamisee, Waller vom Sambesi, Galton, Reade — Avelche Menge Afrikaforscher! Solch eine Versammlung sonnengebräunter, weitgereister Männer war nie zuvor zu sehen gewesen! Und man könnte noch viele hundert andere berühmte Reisende, die zugegen waren, aufzählen, welche mit gedankenvollem Blick ihr dahingeschiedenes grosses Oberhaupt umstanden, während eine Hymne von Tallis gesungen wurde; es ist eine wohlbekannte Hymne, die von jener letzten Rast nach dem Erdenwallen, von jener allein wahren Ruhe nach aller Mühe und Pilgerfahrt handelt.
Unter weiteren frommen, weihevollen Gesängen wurde der Sarg bis an das Grab getragen, das Bahrtuch entfernt und dann die kostbare Bürde hinabgesenkt zur ewigen Ruhe. Beim Versenken des Sarges zeigte sich die auf einer Platte eingegrabene Inschrift, welche lautet: „David Livingstone, geb. zu Blantyre in Lanarkshire, Schottland, 19. März 1813; gest. zu Ilala in Centraiafrika, 4. Mai 1873".
Nachdem die Trauerfeier mit dem herrlichen Chor von Händel „Sein Leib ruhet in Frieden, aber sein Name lebet immerdar" ihren Abschluss gefunden hatte, bedeckte ein förmlicher Regen von duftenden Kränzen und frühlingsfrischen Blumen den Sarg, in welchem unter Palmen und jungem Grün die sterblichen Ueber- reste des wackern, hochherzigen, hingebenden, kühnen und treuen Livingstone ruhen.
Das Werk, das er unvollendet lassen musste, zu vollenden, ist nun die Aufgabe der englischen Nation. Der Himmel aber, der ihm süsse Ruhe in Englands Erde vergönnt hat, wird geben, dass seine Arbeit nicht ohne reichen Segen bleibt!