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folgenden Tage in der Richtung auf den Kivusee von Nyansa auf.
Inzwischen schien die Regenzeit eingetreten zu sein. Wir dachten mit einiger Sorge, wie es mit dem Bauen uns gehen werde, zumal wir noch nicht wußten, wo wir uns niederlassen sollten. In einem von Höhenzügen sehr eingeschlossenen Tal schlugen wir auf niedriger Anhöhe am 2. Tage das Zelt auf. Ein starker Regen hielt uns mehrere Stunden im Zelt. Gegen Abend klärte es sich auf. Ich ging noch etwas fort, mit der Bitte im Herzen: „Herr, zeige uns den Platz, den du uns bestimmt hast." So kam ich zu einem Hügel, auf den sich schon am Morgen meine Aufmerksamkeit gerichtet hatte. Die Wasserverhältnisse waren überaus günstig; ein starker Bach durchfloß den angrenzenden Talgrund, oben einen kleinen Wasserfall bildend, so daß man ohne Mühe einen Wasserlauf auf den Sattel des Hügels leiten konnte. Ich stieg auf die Anhöhe und war überrascht von dem lieblichen Landschaftsbild. Das erste, worauf der Blick fiel, war der Nyawarongo, der im Südost tief unten im Tal, etwa 1000 Meter von meinem Standpunkt entfernt, wie ein breites Band durch Wiesen sich um einen Berg herumwand, die Ufer frei von Schilf und Papyrus. Auf der andern Seite des Flusses stiegen grüne Weideflächen in die Höhe, von hohen Bergen überragt, an deren Abhängen und auf deren Kuppen sich zahlreiche Ansiedelungen der Eingeborenen zeigten. Im Osten und Westen sah man ebenfalls weit hinaus auf schön geformte Berge, mit Gehöften übersät. An den andern Seiten traten die Berge näher an den Hügel und boten ihm Schutz gegen die Winde. Das nahe anstoßende Tal mit seinem wasserreichen Bach erwies sich als gegebener Platz zur Anlage eines größeren Gartens, die Kahlen Abhänge müssen aufgeforstet werden. Eins war mir noch unklar: „Woher nehmen wir das Trinkwasser?" da der Vach nach dem Regen von Lehm rot gefärbt war. Ich stieg in die nahe Talsohle und bemerkte am gegenüberliegenden Abhang ganz unten eine Quelle. Als ich zu ihr hinkam, staunte ich über die Fülle klaren Wassers, das direkt aus dem Erdreich hervorsprudelte. Da wurde es mir innerlich gewiß, der Herr selber hat uns diesen Platz zugedacht. Er hat über Bitten und Verstehen getan, uns gutes Trinkwasser, eine gesund gelegene, weithin sichtbare Anhöhe und eine schöne Aussicht geschenkt, und, was das Beste ist, ein Volk rings um uns in unserer Nähe, das auf diesen Berg seine Augen hinrichten wird. Wie waren unsere Herzen erfüllt von Freude und Dank, in der Gewißheit, daß