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innere Voraussetzung einer Arbeitsgemeinschaft für unser Werk bei ihm vorhanden war, so begrüßten wir diesen Zuwachs unserer Arbeiterschar mit großer Freude. Im Juni 1910 wurde Rascher in Usambara zu dem Dienst in Bukoba abgeordnet und nahm von dort vier junge eingeborene Handwerker und die nötige Ausrüstung mit, um in BuLoba gleich an den Aufbau einer Station gehen zu können. So war uns in sichtbarer Weise hier in der wichtigsten, nämlich in der Arbeiterfrage, geholfen.

2. Die Lösung der Platzfrage für Bukoba.

In demselben Zeitpunkt, wo sich Röhl aufmachte, um in Jdschwi eine Station anzulegen, begab ich mich auf den Weg nach Bukoba, um vor Naschers Ankunft, oder mit ihm zu­sammen, die Schritte zu tun, welche zu dem Erwerb eines Grundstücks führen sollten. Es waren gerade die Tage, in denen in Edinburgh die Weltmissionskonferenz abgehalten ward, und auf der langen Reise erfreute mich immer wieder der Ge­danke, daß wir gerade in dieser Zeit, wo die Gebete für den Fortgang des Reiches Gottes mit besonderer Kraft dem Herrn von der Gemeinde ans Herz gelegt wurden, im äußersten Osten und Westen unseres Gebiets zwei Niederlassungen gründen konnten, wie wir hoffen, zum Segen der in der Nacht des Heidentums noch dahinlebenden Völker Afrikas. Die Platzfrage löste sich auch in Bukoba sehr günstig. Wir erhielten einen gesunden, hochgelegenen Baugrund mit einer starken Quelle in nächster Nähe. Herr von Stuemer war mir in der freundlichsten Weise behilflich, den ausgewählten Platz käuflich von einem der Sultane zu erwerben. Nach einigen Tagen traf Rascher mit seinen ein­geborenen Helfern ein, und ohne Verzug konnten die Bauarbeiten in Angriff genommen werden.

Der Gründungstag der Station ist der 20. Juni. Steine zum Bau konnten wir auf unserm eigenen Grund und Boden genügend brechen, nach Lehm suchten wir lange vergebens. Endlich fanden wir ihn in nächster Nähe des Wassers. Das Arbeitsangebot war außerordentlich stark.

Schon an den ersten Sonntagen hatten wir die Freude, daß sich einige Gandachristen zu unsern Zusammenkünften einstellten. Weiter entfernt wohnende setzten sich schriftlich mit Rascher in Verbindung, und nach kurzer Zeit siedelte ein junger eingeborener Gandachrist auf die Station über, um als Lehrer seinen Volks-