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die Muhammedaner den Eingeborenen, welche Christen werden wollten, vor: „Werdet doch nicht Christen, denn damit werdet ihr ja Deutsche!" Der Islam verschärft den Gegensatz zwischen der farbigen und weißen Rasse; er bringt den kulturarmen Völkern keine Erneuerung, sondern gibt nur einen äußeren Kulturfirnis, und die Glut des Fanatismus, den er einzuhauchen versteht, ist kein wärmendes Himmelslicht, sondern ein alles vernichtendes Feuer. Er erniedrigt die Frau mehr, als es das Heidentum bisher getan, er tut nichts für die Hebung des Volks- wohls, der Volksbildung und der Volksmoral. Er kann die Kräfte des Volks nicht aufschließen, denn er ist nicht der Schlüssel, der in dies Schloß paßt. Und doch ist es kein Wunder, wenn der Islam überall schnell Anhänger gewinnt. Er tritt dem Eingeborenen mit dem Anspruch entgegen, die Religion zu sein, die dem höher strebenden Neger ziemt. Diese Religion verspricht und gibt ihren Anhängern eine geachtete Stellung, eine gewisse Lebensordnung und eine Aufklärung, die sie als Gebildete erscheinen läßt. Die Forderungen des Islam sind gering, er ist kein schmaler, sondern ein breiter, bequemer Weg; er paßt sich dem Triebleben des natürlichen Menschen an und widersteht seinen Leidenschaften nicht. Dabei schließt diese Religion die einzelnen und die Völker, die ihr folgen, zu einer großen Gemeinschaft zusammen, der sie ein hohes politisches Ziel stellt: die Weltherrschaft unter dem Banner des Propheten, und verheißt ihr ein ewiges Leben mit allen Genüssen des Diesseits. So wirbt der Islam kraftvoll um die Seele des Negers. Wer sich ihm ergibt, ist für die Stimme des Evangeliums taub und seinem Einfluß unzugänglich.
2. Eine europäische Kultur, die den christlichen Glauben und die christliche Sittlichkeit verleugnet.
Daß die eingeborene Bevölkerung Afrikas nicht nur einer wirtschaftlichen, sondern auch einer moralischen Hebung von seiten der Kolonialmacht bedarf, darüber find sich alle Regierungen einig. Es fragt sich nur, worin diese Aufgabe besteht und mit welchen Mitteln sie ausgerichtet werden soll.
Ein Haus ohne Fundament zu bauen oder einen Baum zu pflanzen, dem man vorher die Wurzel fortgeschnitten hat. Kann nicht als besondere Weisheit gepriesen werden, oder ist etwa unsere deutsche Kultur religionslos? Besteht nicht die Eigenart unseres Charakters darin, daß wir Deutsche Gott fürchten und sonst nichts in der Welt. Je stärker sich diese deutsche Art von der
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