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Windes hat man auch in der Bewässerungswirtschaft er­kannt; so pflanzt man dieserhalb in manchen Teilen des Kap­landes Eukalyptus an, und in Nordamerika umgibt man die Felder mit einer dichtstehenden Reihe italienischer Pappeln oder mit einer Hecke aus schnellwachsenden Sträuchern. Beim Trockenfarmen würden mit Neuanpflanzungen dieser Art wohl keine schnellen Erfolge zu erzielen sein, aber das ist in Südwest auch nicht notwendig, da auf jeder Farm der natürliche Baum- und Strauchbestand dafür wird nutzbar gemacht werden können,

Die Windschutzstreifen sind ferner nötig, um Ver­wehungen des Bodens zu verhüten. Jeder Südwest­afrikaner weiß, wie der fast unaufhörlich blasende Wind selbst auf relativ dicht bestandenen Weideflächen unausge­setzt Bodenteilchen der Oberfläche, die sich nicht im unmit­telbaren Bereich eines Futterbusches, Grashorstes oder Strauches befinden, entführt, so daß schließlich alle Pflanzen auf einem kleinen Hügel stehend erscheinen. Wird nun die Steppenweide umgebrochen, so ist es klar, daß der seiner schützenden Pflanzendecke beraubte und vom Pfluge zerkrü­melte Boden vom Winde in viel intensiverer Weise ange­griffen werden kann. Die zum Austrocknen bestimmte, stets locker zu erhaltende Oberflächenschicht wird fortgeweht, und die im jugendlichen Stadium befindlichen Kulturpflanzen wer­den entweder verschüttet oder mit ihren Wurzeln bloßgelegt. Deshalb ist es direkt notwendig, daß die Felder wind­geschützt liegen.

Die Bodenbearbeitung und die Ackergeräte.

Ackerbau kann nur betrieben werden, wenn die für die Bearbeitung des Bodens erforderlichen Geräte vorhanden sind. Mit Recht wird das Bestreben des Anfängers darauf gerichtet sein, vorerst nur die unumgänglich notwendigen Geräte anzuschaffen; aber gerade in einem regenarmen Lande ist auf die Feldbestellung besonders große Sorgfalt zu verwenden, und der Erfolg des Trockenfarmens wird viel­fach dadurch bedingt sein, daß man das richtige Ackergerät zur Stelle hat und zur rechten Zeit zur Anwendung bringt. Um für den Anfang die Anschaffungskosten zu verringern, bietet sich der Ausweg, daß mehrere Farmer die eine oder andere Maschine gemeinsam erwerben und in vorher festge­setzter Ordnung abwechselnd benutzen, vorausgesetzt, daß die Äcker dieser Farmer nicht allzu weit von einander ent­fernt liegen. Eine solche freilich stets mit mancherlei Unzu­träglichkeiten verknüpfte gemeinschaftliche Anschaffung und Benutzung der Ackergeräte kann zum Beispiel in einer bisher als zu trocken geltenden Gegend ratsam erscheinen, in welcher mit dem Ackerbau erst versuchsweise begonnen