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werden soll; sie ist ferner immer noch empfehlenswerter ais der Versuch, ohne die notwendigen Geräte zu wirtschaften. Wer da glaubt, nur mit Pflug und Egge oder gar mit dem Pfluge allein seinen Acker zur Saat vorbereiten und bestellen zu können, der mag es versuchen, nur soll er nicht hinterher die Schuld an seinem Mißerfolge auf die Ungunst der Regen­verhältnisse oder auf irgendwen sonst abwälzen wollen.

Es ist freilich kaum möglich, bestimmte Angaben darüber zu machen, welche Geräte und Maschinen für den Ackerbau in Südwestafrika unbedingt notwendig und welche allenfalls entbehrlich sind, ebensowenig wie sich eine ganz allgemein giltige, genaue Vorschrift für die Durchführung der Boden­bearbeitung aufstellen läßt. Nichts ist verkehrter, als gerade in der Landwirtschaft nach einem Schema arbeiten zu wollen. Denn der Boden ist auf jeder Farm anders beschaffen, die Witterung wechselt von Jahr zu Jahr, und ein erfahrener Ackerwirt, der seinen Boden genau kennt, wird mit wenigen Geräten dasselbe oder gar mehr leisten können als ein anderer, der zwar einen großen Maschinenpark sein eigen nennt, aber seinen Boden und seine Pflanzen weniger gut zu beobachten und weniger richtig zu behandeln versteht.

Zu allererst ist auf die Beschaffung folgender Acker­geräte Bedacht zu nehmen: 12 Pflüge, eine Scheibenegge, eine mehrteilige mittelschwere Saategge oder Federzinken­egge, eine Untergrundwalze und eine Drillmaschine mit Druckrollen. Später, nach Vergrößerung der Ackerwirtschaft der Farm, sind erwünscht: Pflüge und Eggen verschiedener Konstrucktion und Leistung, Untergrundlockerer, Federzahn­kultivator, Gliederwalze, Hackmaschine, Maisdrillmaschine, Acme-Egge, Dreschmaschine, Maschinen für die Kartoffel­kultur u. a. 2 )

Das Pflügen. Das Pflügen ist auch beim Trockenfarmen der wichtigste Teil der Bodenbearbeitung. Wenn der Acker stets nur in dem dafür günstigen mittleren Feuchtigkeitszu­stande gepflügt wird, wenn der Pflug auf richtige Furchen­breite und -tiefe eingestellt ist, und wenn schon bei Auswahl und Ankauf des Pfluges auf die mechanische Zusammen­setzung des Bodens, in welchem er arbeiten soll, Rücksicht genommen wurde, so sind damit die wichtigsten Bedingungen zur Erzielung eines guten Saatbettes schon erfüllt, und manche sonst erforderliche Maßnahme kann bei den nach­folgenden Bestellungsarbeiten erspart werden.

Beim Ackerbau in einem trockenen Klima besteht die Hauptaufgabe der Bodenbearbeitung in der Aufspeicherung

2 ) Ein nicht nur dem deutschen, sondern auch dem süd­afrikanischen Landwirt zu empfehlendes Buch über die Ackergeräte und ihre Anwendung ist: Professor Dr. W. Strecker, die Boden­bearbeitung, Verlag von M. Schäfer, Leipzig 1910. Preis 4 Mk.