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Erforschung der Waldflora.

gezeichneten Nutzholzes auf größerer Fläche angebaut zu werden verdient.

Die Akazien und namentlich die Kasuarinen bilden eine Lieblings­äsung für Buschböcke, während Kampfer, Eukalypten und Zypressen wegen ihres stark aromatischen Geruches, die afrikanische Zeder (Juniperus procera) wegen ihrer spitzen Nadeln verschont bleiben.

Die angebauten Fremdländer blühten in Wilhelmstal bereits im vierten, teilweise schon im dritten Lebensjahre, Gerberakazien in einzelnen Exemplaren sogar schon im zweiten, und zwar blühten die Kasuarinen und Eukalypten im Mai und Juni, die Akazien von Juni bis Ende Oktober, ja selbst bis in den Dezember hinein, der Kampfer im September bis Oktober, während die Chinabäume fast das ganze Jahr über mit den wohlriechenden wachsgelben, rosenfarbenen und weißlichen Blütensträußen bedeckt sind.

Mit deutschen Holzarten vor Jahren angestellte Versuche ver­liefen stets ergebnislos; die Samen keimten zwar, gingen aber alsbald wieder zugrunde. Einige Robinien (Robinia pseudoacacia) fristen ein kümmerliches Dasein im Wilhelmstaler Forstgarten, nur ein einziges zirka vierjähriges Exemplar hatte im Jahre 1911 die stattliche Höhe von 3V2 m erreicht.

Uber die deutsch-ostafrikanischen Holzarten und ihren Anbau soll wegen des Zusammenhanges im KapitelErforschung der Waldflora" sowie imAnhange" das Weitere besprochen werden.

Erforschung der Waldflora.

In einem eigenenAnhange" sollen jene für die Forstwirt­schaft etwa in Frage kommenden Holzarten, ca. 60 Stück, ausführ­licher behandelt werden, welche in Westusambara in Höhenlagen zwischen 1400 und 2000 m vorkommen und zum Teil im Forstgarten bei Wilhelmstal zu Anbauversuchen herangezogen worden sind.

Westusambara liegt im Verwaltungsbezirk Wilhelmstal, zirka 90 km westwärts vom Indischen Ozean, zwischen dem 38. und 39. Grad östlicher Länge von Greenwich und zwischen dem 4. und 5. Grad südlicher Breite, also in den Tropen, und stellt einen Gneißstock von ziemlich großer Ausdehnung dar. Derselbe fällt im Osten terrassenförmig in Hügeln, nach den übrigen Himmels­richtungen hin in fast senkrechten Felswänden zu den umgebenden Steppen und Tälern, welche durchschnittlich nur 400 m ü. d. M. liegen, ab. Östlich, von ihm durch das einige Kilometer breite Tal des Luengera getrennt, steigt das Bergland von Ostusambara,